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Hamburg

Hamburg Fischbrötchen: Buch von Haufe feiert nordischen Kultsnack


Kulinarische Liebeserklärung
Rollmops, Rapper, Reportagen: Buch feiert Fischbrötchen

Von dpa, t-online
03.05.2025 - 09:35 UhrLesedauer: 3 Min.
Autor Gottfried Haufe am Alten Strom des OstseebadesVergrößern des Bildes
Autor Gottfried Haufe am Alten Strom des Ostseebades: In "Die Welt des Fischbrötchens" erzählt er die Geschichte des norddeutschen Gerichts. (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa/dpa-bilder)
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Gottfried Haufes neues Buch zelebriert das Fischbrötchen mit ungewöhnlichen Ansätzen und Experteninterviews. Marine Kulturgeschichte als kulinarische Liebeserklärung.

Frischer Fisch und eine Prise salzige Meeresluft: Zum offiziellen Tag des Fischbrötchens passt das von Gottfried Haufe geschriebene Buch mit dem Titel "Die Welt des Fischbrötchens" über die beliebte Speise aus dem Norden.

In seinem Anfang April veröffentlichten Buch widmet sich der gebürtige Greifswalder nicht nur der Geschichte des Fischbrötchens. Er lässt auch die Fische selbst, den Rapper Marteria, den Sänger von Feine Sahne Fischfilet, bekannte Fischbrötchen-Verkäufer von der Küste und Fachleute aus der Fischerei zu Wort kommen.

Fischbrötchen als Fachlektüre

Wer jetzt einen Bildband oder ähnlich fotostarke Literatur erwartet, der irrt. Stattdessen halten die Leser eher ein kunstvoll illustriertes Fachbuch über den norddeutschen Klassiker in den Händen. Der lange in Rostock lebende Haufe geht dabei auf sehr viele Fakten rund um das Fischbrötchen ein, fast wie in einer Masterarbeit.

Für ihn habe sich das Schreiben wegen der Kürze der Texte eher wie eine Hausarbeit angefühlt, sagte Haufe der Deutschen Presse-Agentur, der lange in Rostock mittlerweile aber bei Potsdam lebt. "Oder vielmehr wie viele kleine Hausarbeiten, denn die Herangehensweise des Zusammentragens von Wissenswertem zu einem bestimmten Teilbereich des Themas hat mich schon an meine Studienzeit erinnert."

Fakten und Funfacts zum Fischbrötchen

Und so werden Fragen beantwortet wie: Wann wurde der berühmte Küstensnack das erste Mal in den Geschichtsbüchern erwähnt und wie kam der Fisch zum Brötchen? Gelten Krabben zwischen den Weizendeckeln noch als Fischbrötchen? Und welches ist denn nun das einzig wahre Fischbrötchen?

Eine klare Antwort darauf gibt es übrigens nicht, denn das ist natürlich Geschmackssache. Aber sowohl der Autor als auch der interviewte Rostocker Rapper Marteria lassen nichts auf das Brötchen mit Bismarckhering kommen.

Die Richtung des Fisches im Brötchen ist wichtig

Haufe hat bei seiner Recherche für das Buch selbst auch viel Neues entdeckt: "Ich glaube, ich habe mir vorher nie darüber Gedanken gemacht, in welche Richtung der Fisch im Brötchen liegen muss, ehrlicherweise. Dass der Rollmops zunächst offenbar in Berlin berühmt geworden ist und dass man nach alter Weisheit zum Neujahr eine Heringsseele an die Decke werfen sollte, sind aber auch schöne Entdeckungen."

Viel Lesespaß bringen deutlich lockerer geschriebene Kapitel jenseits des kulturhistorischen Abrisses: die vielseitigen Informationen zu den typischen Fischbrötchen-Fischen aus Ost- und Nordsee sowie Interviews und Reportagen mit Küsten-Originalen. Dass die Fische selbst – vom Hering über den Dorsch bis zum Lachs – auch kurz zu Wort kommen, ist ein cleveres Stilmittel zur Auflockerung.

Möwen mit eigenem Kapitel

Selbst die Möwe als Fischbrötchendiebin bekommt ein Kapitel. Und Möwe ist nicht gleich Möwe und auch nicht gleich Fischbrötchendiebin, weiß man nach der Lektüre ganz genau. Das in meerblau gehaltene Fischbrötchen-Buch hat der Rostocker Sebastian Volgmann illustriert. Die kantigen, modernen und klaren Formen sind dabei eines seiner Markenzeichen.

Fisch-Informationszentrum: Endlich ein Fischbrötchen-Buch

Das Fisch-Informationszentrum in Hamburg, ein von Unternehmen und Verbänden der deutschen Fischwirtschaft gegründeter Verein, zeigte sich von der wissenschaftlich-kulinarischen Lektüre begeistert. "Das erste Buch über das Fischbrötchen – endlich! Als Fisch-Informationszentrum begrüßen wir diese umfassende und facettenreiche Auseinandersetzung mit einer der beliebtesten maritimen Spezialitäten Deutschlands", sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Die Kombination aus Kulturgeschichte, persönlichen Einblicken, wissenschaftlichen Aspekten und kulinarischen Traditionen im Buch mache deutlich, dass das Fischbrötchen weit mehr sei als ein schneller Snack: "Es ist ein Stück lebendige Esskultur mit tiefen Wurzeln in unserer Fischereigeschichte."

Weltfischbrötchentag zur Feier des maritimen Snacks

Das Fischbrötchen – egal ob mit Bismarckhering, Matjes, Brathering, Rollmops, Lachs, Makrele, Backfischfilets, Fischfrikadellen – hat damit nicht nur sein wohl erstes eigenes Buch. Schon länger gibt es auch am ersten Sonnabend im Mai den Weltfischbrötchentag, der im Norden jedes Jahr zelebriert wird.

"Die Welt des Fischbrötchens" ist ein Buch, das auch nachdenklich macht. Denn es spart Themen wie Überfischung, Klimaveränderungen und Fachpersonalmangel nicht aus. Und es macht Hunger und Lust auf einen spontanen Ausflug an die Küste.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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