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Hamburg

Hamburg Reeperbahn: Neues Projekt gegen Gewalt und Diskriminierung


Reeperbahn Hamburg
"Brennpunkt für Gewalt": Projekt soll Sicherheitsgefühl fördern

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 19.06.2025 - 17:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Grosse Freiheit Street in Hamburg at NightVergrößern des Bildes
Die Straße Große Freiheit bei Nacht (Archivbild): Auf dem Kiez gibt es immer wieder Übergriffe oder Fälle von Machtmissbrauch. (Quelle: Dietmar Rauscher/imago)
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Beleidigungen, Übergriffe und Diskriminierung gehören auf dem Kiez zum Alltag. Mit dem Projekt "WTF – What the Fear" wollen Clubs, Bars und Theater nun ein Zeichen setzen.

Nächtliche Gänge über die Reeperbahn sind für viele Menschen mit Angst verbunden – nicht wegen der Dunkelheit, sondern wegen dem, was dort passieren kann. Beleidigungen, queerfeindliche oder rassistische Anfeindungen und sexualisierte Gewalt: Solche Erfahrungen sind für viele Besucherinnen und Besucher auf Hamburgs Amüsiermeile keine Ausnahme.

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Mehrere Kiez-Clubs wollen das nicht länger hinnehmen und starten ein neues Projekt – unter dem programmatischen Namen "WTF – What the Fear".

"Brennpunkt für Gewalt"

"Die Reeperbahn ist ein Brennpunkt für Gewalt", sagt Projektkoordinatorin Anna Lafrentz vom Clubkombinat Hamburg. "Verbale Anfeindungen, rassistische und sexistische Grenzverletzungen, Machtmissbrauch und extrem rechte Angriffe – wir haben hier rund um die Reeperbahn alles." Ein sicherer oder inklusiver Ort sei das berühmte Viertel längst nicht.

Zentrum des Projekts ist ein gläserner Container am Spielbudenplatz. Dort können sich Passantinnen und Passanten donnerstags bis sonntags abends informieren, Gespräche führen – und vor allem ihre Erfahrungen teilen. Denn das Ziel ist auch, ein Bewusstsein für die Ängste zu schaffen, mit denen Menschen sich nachts auf der Reeperbahn bewegen.

Entlang des Spielbudenplatzes zieht sich eine 90 Meter lange Bauzaunfassade durch das Areal. Auf ihr prangen unübersehbare Aussagen wie: "Das ist nicht witzig, das ist beleidigend!", "Ich habe Nein gesagt!" oder "Ja, ich bin behindert. Nein, ich brauche keine ungefragte Hilfe."

Daten sammeln, um Schutzkonzepte zu entwickeln

Eine wichtige Komponente des Projekts: Die anonymisierte Datensammlung. Über eine extra eingerichtete Meldestelle im Container oder online können Betroffene und Zeugen von Übergriffen berichten. Diese sollen laut Lafrentz im Herbst ausgewertet werden: "Ich glaube, dass wir daraus sehr viele Erkenntnisse gewinnen werden."

Daraus soll ein Schutz- und Präventionskonzept für die Zukunft entstehen. Die Vision sei klar: ein ganzheitlicher Ansatz für mehr Sicherheit und Respekt auf dem Kiez.

"50.000 Menschen jedes Wochenende"

Das Clubkombinat verweist auf die große Verantwortung der Szene: "Wir haben 930 Meter voller Nachtleben. Jedes Wochenende kommen durchschnittlich 50.000 Menschen. Das macht uns natürlich zu einem international bekannten Nachtviertel." Wer sich für Live- und Clubkultur einsetze, müsse auch den öffentlichen Raum mitdenken.

Das Projekt "WTF – What the Fear" läuft zunächst bis zum 3. August.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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