Nach Sprengung in Moorburg 10.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr – was Hamburg jetzt plant

Trotz Verzögerungen beim Abriss des Kohlekraftwerks in Moorburg hält Hamburg an seinen Plänen fest: Ab 2027 soll dort grüner Wasserstoff produziert werden – und das pünktlich.
Die Hamburger Energiewerke wollen auf dem Gelände des ehemaligen Kohlkraftwerks in Moorburg künftig grünen Wasserstoff produzieren. Die Bauarbeiten für den sogenannten Elektrolyseur sollen im Sommer 2025 starten. Laut Energiewerke kann das Unternehmen den Zeitplan einhalten.
Bevor es weiter geht, muss der Rückbau des früheren Steinkohlekraftwerks abgeschlossen sein. Die erste Detonation im März war wegen nicht gezündeter Sprengladungen nur teilweise erfolgreich. Erst Ende April fiel das zweite Kesselhaus. Die zusätzlichen Kosten für die Wiederholung trägt laut Senat das ausführende Unternehmen.
10.000 Tonnen Wassestoff im Jahr ab 2027
Die neue Wasserstoffanlage soll ab dem ersten Halbjahr 2027 rund 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich liefern. Abnehmer sind Industriekunden, die damit emissionsärmer arbeiten können. Die Leistung des Elektrolyseurs liegt bei 100 Megawatt, er ist ein zentrales Element im Rahmen von Hamburgs Energiewende-Plänen.

Grüner Wasserstoff
Grüner Wasserstoff entsteht, wenn Wasser mit Strom aus erneuerbaren Quellen – etwa Wind- oder Sonnenenergie – in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird. Der Prozess heißt Elektrolyse. Im Gegensatz zu Wasserstoff aus fossilen Quellen verursacht grüner Wasserstoff keine CO₂-Emissionen bei der Herstellung. Deshalb gilt er als zentraler Baustein der Energiewende.
Projekt in Ostfreisland ungewiss
Anders sieht es im niedersächsischen Emden aus. Dort hat der norwegische Energiekonzern Statkraft seine Wasserstoffambitionen auf Eis gelegt. Grund seien laut Unternehmen die unsicheren Rahmenbedingungen und weiter entfernte Aussichten auf Wirtschaftlichkeit. Der Konzern hatte ursprünglich eine Anlage mit 200 Megawatt Leistung geplant, ergänzt durch ein kleineres Pilotprojekt mit zehn Megawatt.
Nun ist offen, ob andere Investoren das Vorhaben in Emden übernehmen. Statkraft prüft nach eigenen Angaben eine Übergabe und bezeichnet sich weiterhin als größter Produzent erneuerbarer Energie in Europa.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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