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Hamburg

Hamburg: Schlagersänger Freddy Quinn erzählt in Autobiografie die Wahrheit


Autobiografie "Wie es wirklich war"
Schlagersänger Freddy Quinn schafft Mythen aus der Welt

Von t-online, dpa
24.05.2025 - 13:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Freddy Quinn bei einem Auftritt (Archivbild): Der heute 93-Jährige räumt mit einigen Mythen auf.Vergrößern des Bildes
Freddy Quinn bei einem Auftritt (Archivbild): Der heute 93-Jährige räumt mit einigen Mythen auf. (Quelle: POP-EYE/Scherf via www.imago-images.de)
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Seine Karriere begann in Hamburg, sein Leben war geprägt von Mythen und Geschichten: Damit räumt Freddy Quinn nun in einer Autobiografie auf.

Freddy Quinn – für viele der Inbegriff des einsamen Seemanns, der mit sonorer Stimme von Heimweh, Fernweh und treibender Sehnsucht sang. Jahrzehntelang erzählte der heute 93-Jährige in seinen Liedern und Filmen von Männern, die über die Weltmeere zogen, auf der Suche nach Glück und Erfüllung. Geschichten, die besonders in der Nachkriegszeit tief berührten – in einem Land, in dem viele Menschen ihre Heimat verloren hatten.

Doch der Mann hinter den Melodien war nie zur See gefahren. Das Bild vom Seemann, gesteht Quinn, war eine Erfindung der Plattenindustrie.

Schon über seine Herkunft kursieren verschiedenste Geschichten

In seiner neuen Autobiografie "Wie es wirklich war", die am 22. Mai im Hannibal Verlag erschien, räumt Freddy Quinn nun mit weiteren Legenden rund um sein Leben auf – und lässt tief blicken in eine Biografie, die lange von Halbwahrheiten geprägt war.

Schon bei seiner Herkunft herrscht Verwirrung: Wikipedia nennt Wien, Niederfladnitz oder sogar Pula in Kroatien als mögliche Geburtsorte. "All diese widersprüchlichen Angaben stammen teils von mir, teils haben sich Journalisten auch etwas zusammengereimt, teils haben sich falsche Behauptungen verselbstständigt", schreibt Quinn, der das Buch gemeinsam mit "Bild"-Redakteur Daniel Böcking verfasst hat.

Tatsächlich steht Wien in seiner Geburtsurkunde. Seine Großmutter besaß ein Ferienhaus in Niederfladnitz, sein Stiefvater kam aus Pula – daher wohl die zahlreichen Varianten. Klar ist: Seine Mutter war die österreichische Journalistin Edith Nidl (1910–1978). Von seinem leiblichen Vater wusste Quinn dagegen kaum etwas.

Wer ist der Vater von Freddy Quinn?

Rund um seinen Vater rankten sich über Jahrzehnte wilde Spekulationen. Mal war von einem irischen Kaufmann namens Johann Quinn die Rede, mal von einer Kindheit in den USA, gar vom Besuch einer Schule in West Virginia. Mit einem ZDF-Team reiste Quinn einst dorthin – Teil eines Imageaufbaus, wie er heute einräumt.

"Der Einzelgänger sollte ich sein, der von der Unruhe getrieben war, seinen Vater zu finden, der in den USA lebte", schreibt er im Vorwort. Die Wahrheit: Er hat seinen Vater nie kennengelernt. Alles, was er als Kind wusste, war, dass dieser sich nach einer Affäre mit seiner Mutter aus dem Staub gemacht hatte.

Freddy Quinn wurde in der "Washington Bar" auf St. Pauli entdeckt

Mehr noch: Quinn vermutet, dass sein leiblicher Vater 1965 von dessen eigenem Sohn – Quinns Halbbruder – ermordet wurde. Beweise hat er nicht, aber Hinweise. Autor Manfred Chobot schrieb bereits 2011, dass der Ermordete sein Vater gewesen sein könnte. Und: Seine Mutter habe während des Krieges unter dem Namen dieses Mannes ein Pseudonym genutzt. "Dass das alles Zufall sein soll, fällt mir schwer zu glauben", so Quinn.

Sicher ist dagegen, wo seine Karriere begann: in der "Washington Bar" auf St. Pauli wurde Freddy Quinn entdeckt – und stieg in den 1950er- und 60er-Jahren zum Superstar auf. Mit Liedern wie "Heimweh", "Die Gitarre und das Meer" oder "Junge, komm bald wieder" landete er Hit auf Hit. Auch im Kino prägte er das Bild vom kernigen Einzelgänger – immer mit Gitarre und ernster Miene.

Mehr als 60 Millionen Platten verkaufte Quinn bis zur Jahrtausendwende. Er wurde zum Idol einer Generation, sein Name fiel in einem Atemzug mit Größen wie Peter Alexander oder Udo Jürgens.

Der Ruhm aber hatte seinen Preis. Um das Image des ewigen Seemanns zu wahren, wurde Quinns Privatleben bewusst im Hintergrund gehalten. Seine langjährige Partnerin Lilli Blessmann (1918–2008), die er als junger Mann auf St. Pauli kennengelernt hatte, trat öffentlich stets nur als Managerin auf.

Erst viele Jahre später sprach Quinn offen über sein Privatleben. Heute lebt er mit Rosi, seiner 17 Jahre jüngeren Ehefrau, auf dem Land bei Hamburg. Die beiden heirateten im Mai 2023. Über sie sagt Freddy Quinn heute schlicht: "Sie ist das größte Glück, das mir passieren konnte."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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