Luftrettung in Hamburg Vertrag verlängert: "Gelber Engel" hebt weiter in Boberg ab

Nach einer Vertragsverlängerung bleibt der Rettungshubschrauber "Christoph Hansa" im Dienst. Das macht den "gelben Engel" besonders.
Am Helipad in Boberg herrscht auch weiterhin Betrieb: Von dort hebt der "gelbe Engel" ab, um Menschen in und um Hamburg schnell zu retten. Ein Vertrag zwischen ADAC Luftrettung und der Hansestadt läuft weitere zehn Jahre bis Ende Juni 2035. Damit führen ADAC und das Unfall-Klinikum Boberg ihre langjährige Partnerschaft fort.
"Mit unserem Angebot konnten wir die Hansestadt Hamburg davon überzeugen, dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft bei uns auch weiterhin in den besten Händen liegt", sagte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. "Die Bevölkerung kann sich weiterhin auf unsere hochprofessionelle Hilfe verlassen."
Fliegende Intensivstation mit 40.000 Einsätze seit 1990
Hamburgs fliegende Notfallversorgung aus Boberg hat seit dem ersten Einsatz im Februar 1990 laut ADAC mehr als 40.000 Rettungsflüge absolviert. Damals startete "Christoph Hansa" als erster Ambulanzhubschrauber Deutschlands mit Schwerpunkt auf ärztlich begleiteten Verlegungen.
Heute übernimmt eine moderne Maschine vom Typ H145 mit Winde die Einsätze – sie bringt Notärzte schnell zum Unfallort und ist eine fliegende Intensivstation. Das Rufzeichen "Christoph Hansa" wechselt bei der Beschaffung eines neuen Hubschraubers auf die neue Maschine.

Luftrettung in Hamburg begann mit dem "Teppichklopfer"
Die Hamburger Luftrettung reicht bis ins Jahr 1973 zurück – damals wurde der erste Rettungshubschrauber am Bundeswehrkrankenhaus in Betrieb genommen. Seit 2006 fliegt von dort ein orangefarbener Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesinnenministeriums. Der EC 135 T2i ersetzte damals die Bell UH-1D der Bundeswehr, die wegen ihres markanten Rotorgeräuschs den Spitznamen "Teppichklopfer" trug.
Der Hubschrauber ist täglich ab 8 Uhr bis Sonnenuntergang, spätestens 21 Uhr, in Bereitschaft – und steht der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg zur Verfügung. Zum Team gehören drei Piloten der ADAC Luftrettung, rund 15 Notärztinnen und Notärzte sowie fünf Notfallsanitäterinnen und -sanitäter des Klinikums in Boberg.
Im vergangenen Jahr flog die Crew von "Christoph Hansa" insgesamt 871 Einsätze, davon 49 mit Windenrettung. Hauptgründe für die Alarmierung waren mit 32 Prozent Verletzungen durch Unfälle – von Verkehrsunfällen bis zu Sportunfällen. Dicht dahinter folgen Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems mit 30 Prozent sowie neurologische Notfälle wie Schlaganfälle mit 15 Prozent. Auch psychiatrische Krisen und Notfälle bei der Geburt waren darunter.
- presse.adac.de: "Christoph Hansa fliegt weiter in Gelb"
- bbk.bund.de: "Christoph 29"
- Eigene Recherche
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