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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Parkplätze, Baustellen, Bahnen Häufiges Verkehrschaos am Volkspark: Politik greift ein

Im Volkspark sorgen gleichzeitige Veranstaltungen beim HSV und in der Barclays Arena regelmäßig für Verkehrschaos. Wie die Politik die Situation nun verbessern will.
Es ist ein gewohntes Bild im Volkspark: Auf der einen Seite kickt der Hamburger SV vor 57.000 Fans im ausverkauften Stadion. Auf der anderen Seite feiern parallel mehr als 10.000 Fans ein Konzert in der Barclays Arena. Die Veranstaltungen enden gleichzeitig und mehrere Zehntausend Menschen wollen so schnell wie möglich nach Hause – mit ihrem Auto, mit der Bahn, mit dem Bus.
Bloß: Je voller die Arenen im Volkspark sind, desto schwieriger wird die An- und Abreise. Tausende Parkplätze fehlen, um den Bedarf zu decken. Die Schlangen zu den Shuttlebussen sind schnell so lang, dass Fans auch mal 20 bis 30 Minuten warten müssen. Die nächsten S-Bahn-Stationen liegen einen knapp 15 Minuten langen Fußmarsch entfernt.
Besonders kritisch wird die Lage dann, wenn zum üblichen Andrang noch Bauarbeiten hinzukommen. Im Januar 2025 war das Verkehrschaos rund um den Volkspark wegen einer A7-Baustelle und einer gleichzeitigen S-Bahn-Sperrung sogar so schlimm, dass das Spiel des HSV gegen den 1. FC Köln um 15 Minuten verschoben werden musste.
Bezirk Altona: Maßnahmenplan gegen Verkehrschaos beim HSV
Der Politik im Bezirk reicht es nun: Grüne, SPD und CDU haben einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vorgelegt. Als Hauptproblem identifizieren die Parteien den Mangel an Parkplätzen. Durch die Baustelle für den A7-Deckel, die Geflüchtetenunterkunft und das neue Athleticum seien rund 50 Prozent der Stellplätze weggefallen.
Solange die eigentlichen Parkplätze nicht verfügbar sind, sollen sich die Behörden um alternative Möglichkeiten bemühen. So könnten Parkplätze, die im Innovationshub Lurup oder der Science City Bahrenfeld entstehen, für den HSV und die Barclays Arena mitgenutzt werden. Zudem könnte der HSV Parkpaletten, also ein vereinfachtes Parkhaus, bauen und damit auch schon bestehende Parkflächen aufwerten.
Auch Parkplätze von Unternehmen in der Nähe der Arenen könnten am Wochenende für die Veranstaltungen freigegeben werden. Konkret nennen Grüne, SPD und CDU im Antrag das Parkhaus von Otto Dörner an der Ottenser Straße.
Das planen Grüne, SPD und CDU für den Bus- und Bahnverkehr
Auch der öffentliche Nahverkehr sei bei der An- und Abreise derzeit eine "Engstelle", die gestärkt werden müsse. Die U5, die Entlastung an den Arenen bringen soll, sei noch Jahre entfernt. So setzen sich die Parteien erst einmal dafür ein, die Taktung der S-Bahnen und der Shuttlebusse zu verdichten. Die S-Bahn soll zudem verlängerte Züge einsetzen.
Vor rund zwei Jahren hatte die Verkehrsbehörde ein Pilotprojekt bestätigt, das den Verkehr am Volkspark potenziell entlasten könnte: eine Magnetschwebebahn. Mehr dazu lesen Sie hier. Grüne, SPD und CDU wollen nun durchsetzen, dass die Behörde im Mobilitätsausschuss Altona regelmäßig über den Fortschritt berichtet.
Drei Straßen am Volkspark sollen sichere Radwege erhalten
Auch für den Radverkehr haben sich die drei Parteien Maßnahmen überlegt. Auf der Stadionstraße, Max-Schmeling-Straße und dem Hellgrundweg soll es künftig sichere Radwege geben – ohne die Fahrspuren für Autos zu verringern. Zudem sollen gemeinsam mit dem HSV neue Abstellanlagen für Fahrräder entwickelt werden.
Am Donnerstagabend (26. Juni) soll die Bezirksversammlung Altona über den Antrag abstimmen. Grüne, SPD und CDU stellen mit zusammen 35 von 51 Abgeordneten die Mehrheit.
- Eigene Recherche
- Frühere t-online-Berichterstattung
- Bezirksversammlung Altona: Drucksache 22-1123.1