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Hamburg

Miniatur Wunderland: Blutige Szene zurückgezogen – "zu weit gegangen"


"Da sind wir zu weit gegangen"
Miniatur-Wunderland-Brüder zogen blutige Idee zurück

Von t-online, pb

28.07.2025 - 18:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Gerrit und Frederik Braun bei einer TV-Aufzeichnung (Archivfoto): Die Brüder stehen hinter dem "Miniaturwunderland".Vergrößern des Bildes
Gerrit und Frederik Braun bei einer TV-Aufzeichnung (Archivfoto): Die Brüder stehen hinter dem "Miniatur Wunderland". (Quelle: IMAGO/Christopher Tamcke)
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Im Miniatur Wunderland gibt es viele verspielte Details, doch nicht alle kommen gut an. Einer der Gründer der Touristenattraktion äußert sich dazu in einem Podcast.

Das Hamburger Miniatur Wunderland ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt – auch wegen der vielen kleinen versteckten Details in den Mini-Nachbauten der echten großen Welt.

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Dass jedoch nicht jede Idee der Miniatur-Wunderland-Macher beim Publikum später auch gut ankommt, räumte Frederik Braun, der die Anlage mit seinem Bruder Gerrit gegründet hat, im "Chefgespräch" der "Wirtschaftswoche" am Wochenende ein.

Demnach hatte eine detailreiche und blutige Szene im Miniatur-Wunderland einst für Aufsehen gesorgt: In einem Modell des Hamburger U-Bahnbetriebshofs hatten die Macher einen schweren Unfall an den Gleisen dargestellt, bei dem einer Mini-Person ein Bein abgetrennt wurde. Braun: "Das hat ein Modellbauer tatsächlich so gebaut – mit viel Blut und Rettungsdiensten, die sich um diesen Verletzten gekümmert haben."

Der Bau habe eine "sehr kontroverse Diskussion" im Team ausgelöst, woraufhin man den Unfall mit kleinen Tüchern abgedeckt habe – "sodass man es als Erwachsener, wenn man auf ein Podest steigt und von oben drüber guckt, erkennen kann, aber die Kinder eben nicht."

Nach einer Entscheidung konnte Braun "drei Nächte" kaum schlafen

Doch das habe damals, kurz vor der Eröffnung des Miniatur Wunderlands im Jahr 2000 nicht für Frieden gesorgt. Denn schon bald habe sich die Hamburger Hochbahn bei den Brüdern mit der Frage gemeldet, ob diese den Unfall nicht noch einmal "überdenken" könnten. Daraufhin habe man die blutige Szene entfernt.

Braun meint heute: "Das möchte ich jetzt nicht als Fehler bezeichnen, aber da sind wir einfach ein Stück zu weit gegangen."

Trotz des Rückziehers bei der Unfall-Darstellung zeigt das Miniatur Wunderland seit Jahren, dass sich auch große Themen in kleinster Form erzählen lassen – etwa beim Thema Tierwohl. Eine kritische Ausstellung, die Menschen in die Rolle von Tieren versetzt, sorgt bis heute für Diskussionen.

Die Aktion habe man durchgeführt, "nicht um das Fleischessen zu ächten – sondern um ein Bewusstsein dafür zu machen, dass es vielleicht nicht jeden Tag Fleisch sein muss." Wegen der Anfeindungen im Netz und der Proteste von Landwirten habe Braun "drei Nächte kaum geschlafen", erinnert er sich.

Verwendete Quellen
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