Gefahr durch invasive Art Japankäfer-Alarm: Hamburg ergreift Maßnahmen

In Südbaden breitet sich der invasive Japankäfer aus. Auch Hamburg ist wegen des Schädlings alarmiert – und hat bereits erste Vorkehrungen getroffen.
Der Japankäfer gilt als einer der gefährlichsten Pflanzenschädlinge Europas – in Baden-Württemberg mussten bereits Schutzzonen eingerichtet werden. In Hamburg wurde das Insekt bisher zwar nicht nachgewiesen, doch die Stadt hat Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Besonders Orte mit viel Waren- und Reiseverkehr stehen unter Beobachtung.
Um einen möglichen Befall frühzeitig zu erkennen, hat die Hamburger Wirtschaftsbehörde Lockstofffallen an mehreren Standorten im Stadtgebiet verteilt – unter anderem in der Nähe des Flughafens, entlang von Bahnstrecken und an Autobahnen. Die Straßenbaubehörden wurden angewiesen, verdächtige Sichtungen zu melden.
Notfallplan zur Bekämpfung des Japankäfers
Die Wirtschaftsbehörde teilt auf t-online-Anfrage mit: "Sollte der Japankäfer in Hamburg auftauchen, sind Maßnahmen vorbereitet, um eine Ausbreitung wirksam zu verhindern." Ein entsprechender Notfallplan liege vor. Hamburg folgt dabei einem bundesweiten Amtshilfegesuch des Bundesministeriums für Landwirtschaft.
Bislang wurde in Hamburg kein Japankäfer entdeckt. Dennoch steigt die Sorge vor einer Einschleppung. In Südbaden sowie im Raum Lindau am Bodensee wurden in diesem Sommer bereits Dutzende Tiere gefangen – meist in der Nähe von Bahnverbindungen nach Italien oder in die Schweiz. Der Käfer gilt als besonders mobil: Er kann per Lkw, Auto oder sogar im Rollrasen reisen.
Was den Schädling so gefährlich macht
Der aus Asien stammende Japankäfer befällt mehr als 400 Pflanzenarten – darunter Apfelbäume, Weinreben und Zierpflanzen. Erwachsene Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte, während ihre Larven Wurzeln von Gräsern und Nutzpflanzen zerstören. Die Folge: Kahlfraß auf Wiesen, in Parks, Gärten und in der Landwirtschaft.
Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn einfangen, fotografieren und unter Angabe des Fundorts an die Hamburger Pflanzenschutzstelle melden (E-Mail: pflanzengesundheit@bwi.hamburg.de). Eine exakte Bestimmung ist jedoch nur mit einem sichergestellten Exemplar möglich.
- Schriftliche Anfrage bei Hamburger Wirtschaftsbehörde
- hamburg.de: Aktuelle Informationen zum Japankäfer (PDF)
- bmleh.de: "Japankäfer stoppen – Informationen über den Schädling"
- Eigene Recherche