"Es macht uns sprachlos" Zaun zwischen Geimpften und Ungeimpften sorgt für Aufregung im Netz

Nach einem Jahr Zwangspause wird in Hamburg wieder ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ein Zaun soll den Markt in zwei Bereiche unterteilen – einen mit 2G-Regelung und einen mit 3G. Das Konzept stößt auf herbe Kritik.
Während sich die einen auf Glühwein, Bratwurst und gebrannte Mandeln freuen, sind andere Bürger und Bürgerinnen in Hamburg weniger begeistert. Auf dem Historischen Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus werden nämlich nicht alle in diesen Genuss kommen: Es gilt die 2G-Regelung im Gastronomie-Bereich. Nur Geimpfte und von Corona Genesene dürfen ihn betreten.
Bei Twitter machen Betroffene ihrem Ärger über die Bestimmung Luft.
"Ich werde keinen Markt betreten, der Menschen voneinander trennt", schreibt etwa ein Nutzer des Nachrichtendienstes Twitter.
"Dürfen wir im Bus dann demnächst auch nur noch hinten sitzen", lautet die Frage einer Nutzerin. Auch zahlreiche historische Vergleiche werden von Kritikern der Maßnahme herangezogen.
"Anders gibt es hier eine Corona-Katastrophe"
Die Veranstaltenden des Marktes selbst reagieren gelassen auf die Vorwürfe. "Wir müssen uns nicht verteidigen, diese Entscheidung getroffen zu haben. Die Kritik macht uns eher sprachlos", sagt Heide Mombächer im Gespräch mit t-online. Mit der Unterteilung in zwei Bereiche hätten mehr Menschen die Möglichkeit, den Markt zu besuchen. "Mit dem Konzept stehen wir zum heutigen Zeitpunkt sehr fortschrittlich da", so Mombächer weiter.
In der Weihnachtszeit wünschten sich die Bürger und Bürgerinnen einen vergnüglichen Markt und nur mit einer solchen Maßnahme könne eine gewisse Sorglosigkeit erreicht werden. "Anders gibt es hier eine Corona-Katastrophe", erklärt sie und verweist außerdem auf die Corona-Maßnahmen der Stadt, die keine andere Ausführung des Marktes zulassen würden.
Auch für die Schausteller stellen der Zaun zwischen den beiden Bereichen und die unterschiedlichen Regelungen keine Problematik dar. Einige von ihnen hätten seit 20 Monaten nicht gearbeitet. "Sie sind froh, dass wir das Konzept haben", so Mombächer.
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Heide Mombächer, Kulturwerft Hamburg KWHH UG