Aufwendige Unterbringung Viele Geflüchtete aus der Ukraine mit Corona

Die Corona-Inzidenz in Hamburg steigt wieder stark an. Stark ins Gewicht fällt laut Sozialsenatorin auch die hohe Positivquote von Geflüchteten aus der Ukraine. Das bereitet vor allem Probleme bei der Unterbringung.
Unter den ukrainischen Flüchtlingen sind viele mit dem Coronavirus infiziert. "Die Positivquote ist hoch", sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Insgesamt sei die Impfquote in der Ukraine mit etwa 35 Prozent gering. Auch sei dort in vielen Fällen der chinesische Impfstoff Sinovac verabreicht worden, der eine nicht so überzeugende Wirkung habe.
Von allen Flüchtlingen werde bei der Unterbringung in öffentlichen Unterkünften ein Corona-Test verlangt. Die Unterbringung der positiv getesteten Menschen sei natürlich aufwendiger, sagte die Senatorin. "Wir können auch noch in vorhandener öffentlich-rechtlicher Unterkunft Quarantäne realisieren. Wir haben auch Hotel-Standorte, die wir dafür mit nutzen können." Angesichts des großen Flüchtlingszustroms werde die Aufgabe aber jeden Tag größer.
Hamburg: Impf- und Testangebote für Geflüchtete
Die hohe Positivquote unter den Flüchtlingen mache sich auch in den Corona-Zahlen der Stadt bemerkbar. "In unserer gegenwärtigen Infektionssituation fallen natürlich 100, 200 Extrainfektionen ins Gewicht, das ist so", sagte Leonhard.
Die Stadt weist ausdrücklich auf Impf- und Testmöglichkeiten für Schutzsuchende in Hamburg hin. "Bitte schützen Sie sich, Ihre Familie und die Menschen in Ihrer Nähe, indem Sie sich impfen lassen", heißt es auf der Internetseite. Dort stehen außerdem Informationen und Einwilligungsunterlagen zur Corona-Impfung auf Ukrainisch bereit. Für einen kostenlosen Corona-Test bräuchten Geflüchtete in den zuständigen Teststellen lediglich ihren Reisepass.
Über Teststrategien in den einzelnen Unterkünften oder Impfangeboten für Geflüchtete hat sich Stadt auf Anfrage von t-online nicht geäußert.
- Nachrichtenagentur dpa
- Hamburg.de: "Corona Schutzimpfung für Schutzsuchende"