In Harbuger Naturschutzgebiet Seltene Vögel bekommen künstliche Inseln

Rechtzeitig zur Brutsaison hat der Landkreis Harburg künstliche Nistplätze für seltene Vogelarten errichtet. Auf schwimmenden Inseln im Naturschutzgebiet soll der Lebensraum der Tiere gesichert werden.
Der Landkreis Harburg schafft künstliche Inseln für tierische Bewohner im Steller See und im Junkernfeldsee. Im Naturschutzgebiet sind die Inseln rechtzeitig zum Beginn der Brutsaison für seltene Vogelarten fertiggestellt. Die Stiftung Lebensraum Elbe hat die Maßnahme zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg entwickelt.
Neue Brutplätze sollen Flussseeschwalbe, Austernfischer und Sand- oder Flussregenpfeifer finden. Die Untere Seeveniederung ist für Naturliebhaber und Vogelfreunde ein besonderer Anziehungspunkt.
Bei Hamburg: Naturschutzgebiet beliebt bei Vogelfreunden
Je zwei Vogelinseln auf den Seen wurden im Naturschutzgebiet "Untere Seeveniederung und Over Plack" errichtet. Am Steller See können die Inseln gut vom Vogelbeobachtungsstand aus eingesehen werden. Im Junkernfeldsee ankern sie etwas weiter vom Beobachtungsturm entfernt in Höhe der neu geschaffenen Wasservogelrastplätze.
Noch vor einigen Jahrzehnten fanden Vögel am Wasser genügend Brutplätze: Nahezu alle Flüsse wiesen ausgedehnte Kies- und Sandbänke sowie zahlreiche kleine Inseln auf. Für zahlreiche Vogelarten, die als Bodenbrüter auf sichere Nistplätze angewiesen sind, waren sie wichtige Lebensräume. Mit Eindeichungen, dem Bau von Stauwehren und Ausbaggerungen verschwanden die zahllosen Sandbänke und Inseln.
Landkreis Harburg: Nicht genug natürliche Brutplätze für Vögel
Künstliche Installationen gibt es bereits in den Biosphärenreservaten Schaalsee und Niedersächsische Elbtalaue, im Naturschutzgebiet Geltinger Birk oder auf den Fischteichen von Lebrade. "Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Einsatz von mindestens zwei benachbarten Inseln vorteilhaft gegenüber einer einzelnen Insel ist", erläuterte Henrik Hufgard von der Stiftung Lebensraum Elbe.
Die vier neuen Inseln sind jeweils gut neun Quadratmeter groß. Sie bestehen aus seefesten, lebensmittelechten Kunststoffschwimmkörpern. Auf den insgesamt 18 Schwimmkörpern pro Insel ist ein langlebiger Kunststoffrahmen aufgebaut, den Alustreben stabilisieren.
Dieser Rahmen ist mit einer etwa acht Zentimeter dünnen Kiesschicht befüllt, auf der die Vögel ihre Gelege anlegen und Eier ablegen können. Einige Firsthauben aus Ton auf der Kiesfläche bieten den Küken zusätzliche Versteckmöglichkeiten. Jede schwimmende Insel wird mit zwei Ankern, verzinkten Ketten und Kunststoffseilen gesichert.
- Nachrichtenagentur dpa