In bekannten Szenevierteln Hamburgs Behörden wollen Massen-Partys verhindern
In Hamburg haben sich zuletzt viele Menschen zum Feiern auf dem Kiez getroffen und dabei die geltenden Corona-Regeln missachtet. Die Stadt will das offenbar nicht länger hinnehmen.
Angesichts einer drohenden zweiten Corona-Welle wollen die Hamburger Behörden und Ämter künftig Massen-Partys in Szenevierteln wie am vergangenen Wochenende auf St. Pauli verhindern. Derzeit stimmten sich die Gesundheits-, die Bezirks- und die Innenbehörde mit den betroffenen Bezirksämtern Mitte und Altona über geeignete Maßnahmen ab, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde am Mittwoch.
Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen. Denkbar sei, dass es im Wege einer Allgemeinverfügung erneut zu Verkaufseinschränkungen für Alkohol kommt. Ziel sei es, große Menschenansammlungen, bei denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden, zu verhindern.
Polizei musste Feiermeile abriegeln
Auf der Großen Freiheit war es am vergangenen Wochenende so voll geworden, dass die Feiermeile zweimal von der Polizei abgeriegelt werden musste. Im Schanzenviertel hatte es bereits zuvor Außer-Haus-Verkaufsverbote für Alkohol gegeben, um die Partyszene angesichts der Corona-Infektionsgefahr auf Abstand zu halten.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, forderte den Senat zum Einschreiten auf. Szenen wie am Wochenende dürften sich nicht wiederholen. "Tatsächlich hätte der Senat längst die rechtlichen Möglichkeiten dafür schaffen müssen, um solche Auswüchse schon im Ansatz zu verhindern."
Eine neue Allgemeinverfügung zum Außer-Haus-Verkauf von Alkohol sei der richtige Weg. Eine Begrenzung erst ab 22 Uhr, wie laut "Bild"-Zeitung (Mittwoch) angedacht, greife viel zu spät, "da ist das Cornern dann meist schon im vollen Gange", erklärte er.
- Nachrichtenagentur dpa