Hamburg Corona-Inzidenzwert sinkt in Hamburg: Neue Maßnahmen gelten
Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg weiter abnimmt, treten in der Hansestadt schärfere Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie in Kraft. Unter anderem wird die Zahl der Kontakte ab Dienstag weiter begrenzt und die Maskenpflicht ausgeweitet. Für Verstöße gegen die bislang geltenden Regeln hat die Stadt bislang schon mehr als 1,2 Millionen Euro an Bußgeldern eingenommen.
Am Montag wurden 150 neue Corona-Infektionen registriert, 87 weniger als vor einer Woche. Der Inzidenzwert, der die Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen aufzeigt - sank von 105 auf 101,1, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Am Montag vor einer Woche hatte er noch bei 133,4 gelegen. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg den Angaben zufolge 24 860 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Rund 16 400 von ihnen gelten inzwischen als genesen.
Vom Robert Koch-Institut (RKI) wird Hamburg inzwischen nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern als das Bundesland mit dem bundesweit drittniedrigsten Inzidenzwert geführt. Allerdings weicht der vom RKI genannte Wert von 80 auch deutlich von dem der Hamburger Behörden ab, die bereits seit Ende September eigene, nach oben abweichende Berechnungen zugrunde legen.
Auch angesichts der positiven Entwicklung müssen sich die Hamburger von Dienstag an auf weitere Einschränkungen einstellen. Laut der vom Senat Ende vergangener Woche verschärften Eindämmungsverordnung dürfen sich ab 0.00 Uhr vorerst bis zum 20. Dezember privat nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen; bislang waren es zehn Personen. Ausgenommen von der Regel sind Kinder bis 14 Jahre.
Außerdem gilt eine strengere Maskenpflicht, die auf alle öffentlich zugänglichen Gebäude ausgeweitet worden ist. Auch in Warteschlangen und auf Parkplätzen vor Geschäften sowie in Menschenansammlungen muss nun ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Kleine Läden bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern dürfen weiterhin einen Kunden je zehn Quadratmeter einlassen. Größere Geschäfte dürfen für die über 800 Quadratmeter hinausgehende Fläche nur einen Kunden je 20 Quadratmeter zulassen. Der Senat hofft, mit den verschärften Regeln das Infektionsgeschehen weiter eindämmen und eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindern zu können.
Aktuelle Zahlen zur Belegung der Hamburger Krankenhäuser und Kliniken lagen am Montag nicht vor. Mit Stand vom Freitag wurden 312 Corona-Patienten stationär behandelt, davon 79 auf Intensivstationen. Die Zahlen der mit Corona in Hamburg gestorbenen Menschen gab das RKI am Montag unverändert mit 372 an.
Unterdessen forderten die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Senat auf, sich auf Bundesebene für eine rasche Verbesserung der Corona-Warn-App einzusetzen. So sollte die App schnellstmöglich um eine sogenannte Cluster-Erfassung, also die anonymisierte Dokumentation von Gruppen-Zusammenkünften, und ein redaktionelles Informationsportal erweitert werden, heißt es in einem gemeinsamen Antrag für die Bürgerschaft.
Von den mehr als 1,2 Millionen Euro Corona-Bußgeldern seien die meisten auf die Nichteinhaltung des Mindestabstands zurückzuführen", sagte der Sprecher des Einwohnerzentralamts, Matthias Krumm, der Deutschen Presse-Agentur. Personen, die beispielsweise an öffentlichen Orten nicht den Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten, müssen laut Bußgeldkatalog bis zu 150 Euro zahlen. Insgesamt seien seit Einführung der Corona-Regeln rund 11 900 Bußgeldbescheide aus etwa 13 400 Ordnungswidrigkeitenverfahren ergangen.