Hamburg SPD und CDU wollen Gedenkort für die Corona-Toten in Hamburg
Die SPD-Regierungsfraktion und die CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft möchten nach dem Vorbild Schleswig-Holsteins einen Gedenkort zur Erinnerung an die Corona-Toten schaffen. "Das einsame Sterben auf den Intensivstationen, Beerdigungen im allerkleinsten Kreis und die fortwährende Konfrontation mit der Pandemie haben Angehörigen und Freunden das Abschiednehmen und die Bewältigung ihrer Trauer sehr schwer gemacht", sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf am Donnerstag.
Die meisten Menschen, die einen Verlust erlitten hätten, hätten weiterhin die gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereichen mitgetragen, um die Gesundheit anderer Menschen zu schützen. "Mit dem Abklingen der Infektionszahlen ist nun die Zeit gekommen, in der sich die Gesellschaft diesen Menschen zuwendet und noch stärker Anteil nimmt", betonte der SPD-Fraktionschef.
Unterstützung kam vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Dennis Thering: "Die Corona-Pandemie hat auch in Hamburg viele Opfer gekostet und viel Leid verursacht. Als CDU-Fraktion unterstützen wir daher den Vorschlag, für die Opfer des Corona-Virus einen würdevollen Ort der Trauer und Erinnerung in Hamburg zu schaffen." Bundesweit sind rund 90 000 Menschen an oder im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben, fast 1600 davon in Hamburg.
Der Landtag in Kiel hatte sich am Mittwoch mehrheitlich für einen Gedenkort ausgesprochen. Wo und in welcher Form ein solcher Ort entstehen soll, ist aber noch offen. Die SPD hatte mit einem Antrag den Anstoß für das Vorhaben gegeben.