Hamburg Heße nach Papstentscheidung erstmals öffentlich aufgetreten
Der Erzbischof von Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg, Stefan Heße, ist am Samstag erstmals nach dem Nein von Papst Franziskus zu seinem Rücktrittsangebot wieder öffentlich aufgetreten. Er feierte vor dem St. Marien-Dom den Errichtungsgottesdienst einer neuen katholischen Pfarrei. "Heute darf ich hier zum ersten Mal wieder mit Ihnen, mit einer großen Gemeinde, Gottesdienst feiern", sagte Heße während seiner Predigt zu den Gläubigen. "Dafür bin ich sehr, sehr dankbar." Rund sechs Monate war der Erzbischof in einer Auszeit, die ihm der Papst gewährt hatte. Am 15. September erklärte der Papst dann, dass er den von Heße angebotenen Amtsverzicht nicht annehme.
Im März war in Köln ein seit langem erwartetes Gutachten vorgestellt worden. Darin wurde untersucht, wie Bistumsverantwortliche in der Vergangenheit mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester umgingen. Heße, früher Personalchef und Generalvikar im Erzbistum Köln, wurden insgesamt elf Pflichtverletzungen vorgeworfen. Noch am selben Tag bot Heße dem Papst seinen Amtsverzicht an. Er betonte aber, er habe sich niemals an der Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen beteiligt.