Hamburg IG Metall und Airbus verhandeln im Streit um Konzernumbau
Im Streit um den geplanten Umbau der zivilen Flugzeugfertigung setzen sich die IG Metall und Airbus am Freitag in Hamburg wieder an den Verhandlungstisch. Aus Sicht der IG Metall dürfte sich in dieser fünften Runde entscheiden, ob eine Einigung ins Sichtfeld kommt oder ob die größte deutsche Gewerkschaft nach einer Reihe von Warnstreiks im Sommer erneut in den Konfliktmodus schaltet. Ob wieder "der Druck der Belegschaft notwendig ist, das wird sich in den Verhandlungen morgen zeigen", sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Daniel Friedrich, am Donnerstag. "Wir müssen sehen, ob der Weg, den wir beim letzten Mal gegangen sind, belastbar weiter gehbar ist oder wir in den Konflikt kommen."
IG Metall und Betriebsräte verlangen zu den im Frühjahr präsentierten Umbauplänen des Airbus-Managements konkrete Zusagen zur Absicherung der Beschäftigung an den Standorten in Norddeutschland und Augsburg bis ins nächste Jahrzehnt. Airbus wollte ursprünglich Anfang 2022 Teile von Airbus Operations und große Teile der Tochter Premium Aerotec in einer neuen Tochter aufgehen lassen. Zudem soll eine neue Einheit entstehen, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Für dieses Unternehmen, das auch andere Kunden bedienen soll, strebt Airbus die Verbindung mit einem "starken, externen Partner" an. "Wir wollen keine Spaltung, wir wollen nach wie vor eine Gesamtlösung", sagte Friedrich.
Im September hatten sich Airbus und IG Metall darauf verständigt, den Umsetzungstermin 1. Januar zurückzustellen, um Spielraum für Verhandlungen zu bekommen. Von den Plänen betroffen wären rund 13.000 Beschäftigte. Airbus Operations hat nach früheren Angaben des Flugzeugbauers rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Premium Aerotec etwa 7000.