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Hamburg: Wird in der Hansestadt zu wenig geboostert?


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Wird in Hamburg zu wenig geboostert?


Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Schlange bei einer Impfaktion vor dem Rathaus (Archivbild): An Neujahr hat sogar Bürgermeister Peter Tschentscher selbst das Impfteam als Arzt unterstützt.Vergrößern des Bildes
Eine Schlange bei einer Impfaktion vor dem Rathaus (Archivbild): An Neujahr hat sogar Bürgermeister Peter Tschentscher selbst das Impfteam als Arzt unterstützt. (Quelle: teamwork/imago-images-bilder)
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Mehr als 77 Prozent der Hamburger sind bereits vollständig geimpft. Damit steht das Bundesland im Vergleich gut da. Anders sieht es allerdings bei den Booster-Impfungen aus – hier ist die Hansestadt weit abgeschlagen.

Die Corona-Zahlen in Hamburg explodieren. Mit der neuen 2G-Plus-Regelung erhofft sich der Senat, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Geboosterte sind von der Testpflicht ausgenommen. Dabei ist die Stadt bundesweit abgeschlagen, was die Auffrischungsimpfungen angeht.

77,2 Prozent der Hamburger Bürger haben bereits ihre zweite Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das geht aus einer Statistik des RKI hervor. Die Zahl katapultiert die Hansestadt auf Platz drei hinter dem Spitzenreiter Bremen mit 83,6 Prozent und dem Saarland (77,7 Prozent).

Geboosterte bei 2G-Plus-Testpflicht ausgenommen

Aber zwei Impfungen bedeuten in Hamburg nicht mehr viel. Zumindest, was die Corona-Maßnahmen angeht: Ab Montag müssen Bürger in vielen Bereichen zusätzlich zum Impfzertifikat auch einen negativen Corona-Test nachweisen – es sei denn, sie sind geboostert.

Bei den Auffrischungsimpfungen zeigt sich dann allerdings Hamburgs Schwäche. Im bundesweiten Vergleich liegt die Stadt nur auf Platz 14 bei der Vergabe der Booster-Impfungen. 35,3 Prozent der Bürger haben bereits eine Booster-Impfung erhalten. Hinter Hamburg liegen nur Brandenburg mit 34,5 Prozent Geboosterten und das Schlusslicht Sachsen mit 32,1 Prozent.

Impfangebot für Booster in Hamburg ausgebaut

In der ersten Pressekonferenz des Senats im neuen Jahr hat Sprecher Marcel Schweitzer verkündet, dass die Stadt das Impfangebot, insbesondere die Drittimpfungen, weiter ausbauen will. Mit zwei neuen Impfzentren, die am 10. und am 15. Januar nur für Auffrischungsimpfungen eröffnen, ist schon ein erster Schritt getan. "Wir verimpfen alles, was wir bekommen", so der Sprecher.

Auch ein Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde der Stadt bestätigt das breite Impfangebot. "Die Stadt Hamburg hat in diesem Monat die bestehenden Angebote nochmals gegenüber dem Vormonat ausgeweitet", so Martin Helfrich gegenüber t-online. An allen auf der Webseite der Stadt gelisteten Angeboten bestehe eine gute Verfügbarkeit bei überschaubaren Wartezeiten. Auch bei den Angeboten mit vorheriger Terminvergabe seien regelmäßig sehr kurzfristig Termine erhältlich.

Doch was ist der Grund für die schleppende Kampagne?

"SPD und Grüne schaffen es erkennbar nicht, Boostern und Impfen in Hamburg gut zu organisieren", sagte Dennis Thering, CDU-Fraktionschef in der Hamburgischen Bürgerschaft laut "NDR". Der Senat sei in der Pflicht, "endlich für genügend niedrigschwellige Impfangebote zu sorgen und diese gerade auch auf minderjährige Impfwillige auszuweiten", so Thering.

Und auch die Linksfraktion hatte bereits angemerkt, dass nur sehr langsam geboostert wird. "Wir brauchen dringend wieder flächendeckende Testmöglichkeiten und mehr Tempo beim Boostern", heißt es in einer Mitteilung beim Nachrichtendienst Twitter.

Gesundheitsbehörde sieht Probleme an anderer Stelle

Martin Helfrich will sich nicht nur an den blanken Zahlen festhalten. Die Impfangebote der Stadt bestünden und würden auch von den Bürgern wahrgenommen. "Was zählt ist, dass geimpft wird", so der Sprecher der Behörde.

Er hat allerdings noch einen weiteren Verdacht, warum die Zahlen nur schleppend steigen. "Hier können nur diejenigen Impfungen abgebildet werden, die auch tatsächlich gemeldet wurden", so Helfrich. Es bestünde Anlass, davon auszugehen, dass insbesondere im Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft nicht alle durchgeführten Impfungen auch dokumentiert würden.

Dies gehöre zwar zur "Impf-Leistung", die vergütet werde, bliebe aber in zahlreichen Fällen aus. "Mutmaßlich sind daher bereits mehr Auffrischungsimpfungen tatsächlich erfolgt, als in der Statistik 'angekommen' sind", erklärt der Sprecher der Gesundheitsbehörde.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Hamburger Senat: Pressekonferenz am 4. Januar
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