Prozess in Hamburg Mutmaßliche IS-Rückkehrerin will Aussage machen
Im Prozess um eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin will die Angeklagte vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg aussagen. Ihr werden unter anderem Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Die 44-Jährige aus Bad Oldesloe will am Donnerstag vor dem Staatsschutzsenat am Hanseatischen Oberlandesgericht in ihrem Prozess aussagen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und Kriegsverbrechen vor.
Sie soll im Sommer 2016 mit ihrem damals fast 14-jährigen Sohn nach Syrien gereist und sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen haben. Knapp zwei Jahre später kam der Sohn bei einem Bombenangriff ums Leben. Der Familienvater soll bereits 2015 als Kämpfer zum IS nach Syrien gegangen sein.
IS-Prozess in Hamburg: Nur die Mutter will sich äußern
Weitere Anklagepunkte gegen die 44-Jährige sind die Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht, fahrlässige Tötung und Verstoß gegen das Waffengesetz. Nach dem Tod ihres Sohnes habe die Angeklagte ihren älteren Sohn in Deutschland aufgefordert, sich über den "Märtyrertod" seines Bruders zu freuen, hieß es in der Anklage.
Der ältere Sohn und die Mutter der Beschuldigten waren am Mittwoch als Zeugen geladen gewesen, aber sowohl der 25-Jährige als auch die 64-Jährige machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die Verteidigerin der Angeklagten kündigte die Aussage ihrer Mandantin an.
- Nachrichtenagentur dpa