Hamburg Mehr als 1000 Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge im Norden
Norddeutsche Wohnungsunternehmen können in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg rasch mehr als 1000 Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen. Das ergab eine Umfrage des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) unter Mitgliedern. "Wir schaffen in der Not Platz und bringen unter", sagte Verbandsdirektor Andreas Breitner am Dienstag. "Darunter sind Gästewohnungen, die eigentlich für Urlauber vorgehalten werden."
Zudem könnten einige Unternehmen kurzfristig weitere Wohnungen sanieren, sofern Handwerker verfügbar sind. "In den vergangenen Tagen haben sich vermehrt Menschen, die Flüchtlingen helfen wollen, direkt an VNW-Unternehmen mit der Bitte um eine Wohnung gewandt", sagte Breitner. In solchen Fällen werde - wenn möglich - unbürokratisch geholfen. Die Baugenossenschaft Mittelholstein habe beispielsweise Gemeinschaftsräume in Wohnraum für eine aus der Ukraine geflohene Familie umfunktioniert.
Wohnungsangebote gibt es demnach besonders im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns. "Viele Flüchtlinge zieht es aber in sogenannte Hotspots wie Hamburg, Kiel oder Rostock", sagte Breitner. Der dortige Wohnungsmarkt sei angespannt. Notwendig sei eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge. Die Landesregierungen in Kiel und Schwerin forderte der ehemalige Innenminister von Schleswig-Holstein auf, Wohnsitzauflagen zu machen. Diese könne zeitlich befristet werden. "Aber sie sollte jetzt die erste Wahl sein, um zu vermeiden, dass mittelfristig die größeren Städte überfordert werden."
Der VNW vertritt in den drei norddeutschen Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften mit zusammen 686.000 Wohnungen.