"Rötlich-braune Farbe" Lebensgefahr: Champagner mit Drogen vergiftet
Eine Verbraucherzentrale im Norden warnt: Wegen Drogen in Champagnerflaschen besteht Lebensgefahr. Die betroffenen Chargen werden zurückgerufen. Verbraucher können die Gefahr an der Farbe erkennen.
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt vor Champagnerflaschen, die mit einer gefährlichen Partydroge verunreinigt sind. Betroffen ist die Sorte "Ice Impérial" im Drei-Liter-Format der französischen Edelmarke Moët & Chandon. Von außen seien die Flaschen nicht zu unterscheiden. Beim Ausschenken sei jedoch eine rötlich-braune Farbe der Flüssigkeit sichtbar, welche sich deutlich von der eigentlichen Flasche unterscheide.
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Auf Anfrage von t-online erklärte die Vebraucherzentrale, dass die Warnung aus dem Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel stammt und dort als ernst eingestuft sei. Bereits im Februar war vor der Charge LAJ7QAB6780004 gewarnt worden. Nach neusten Erkenntnissen sei allerdings auch die Charge LAK5SAA6490005 betroffen. Es sei bereits zu Todesfällen gekommen. Der Champagner dürfe auf keinen Fall konsumiert werden, entsprechende Flaschen müssten der Polizei gemeldet werden.
In den Flaschen soll der Wirkstoff Methylendioxymethylamphetamin (MDMA) enthalten sein. Dieser wird vor allem in Pillenform unter dem Namen Ecstasy vertrieben, oft gemischt mit anderen, teils gefährlichen Substanzen. Die Einnahme von MDMA verursacht Euphorie, erhöhte Sinnesempfindlichkeit und schwache zentrale Stimulation, erklärt die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. MDMA könne ab einer Dosis von 300 Milligramm tödlich wirken.
Die Wirkung von MDMA setze nach circa 30 Minuten ein, je nach Person könne sie aber auch erst nach bis zu 90 Minuten verspürt werden. Hunger- und Durstgefühl werden reduziert, die Körpertemperatur und der Blutdruck steigen an, berichtet die Schweizerische Koordinations- und Fachstelle Sucht. Je nach Stimmungslage und Konsumumfeld könne der Konsum von MDMA aber auch negative Emotionen wie Trauer, Angst und Unsicherheit verstärken. Desorientierung, Halluzinationen und Panikattacken können auftreten.
- Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein
- Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht: Drogenprofil MDMA