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Hamburg: Aktivisten protestieren mit Kletteraktion gegen Erdgas


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Polizeieinsatz bei Klimaprotest
Kletteraktion bei Erdgaskonferenz in Hamburg


Aktualisiert am 15.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Aktivist hängt an einem Laternenmast vor dem Congress Center Hamburg, an dem ein Banner befestigt ist: Am Mittwochmorgen kam es zu einer Protestaktion gegen Erdgas.Vergrößern des Bildes
Ein Aktivist hängt an einem Laternenmast vor dem Congress Center Hamburg, an dem ein Banner befestigt ist: Am Mittwochmorgen kam es zu einer Protestaktion gegen Erdgas. (Quelle: Jannis Große)

Mit einer Kletteraktion haben Aktivisten in Hamburg gegen die Nutzung von fossilen Brennstoffen protestiert. Anlass war eine Konferenz zur Nutzung von Erdgas.

Am Mittwochmorgen um kurz vor 9 Uhr sind Aktivisten von "Ende Gelände" und "Robin Wood" vor dem Congress Center in Hamburg (CCH) auf Laternen geklettert und haben ein Transparent entrollt. Die Aktion war ein Protest gegen eine in Hamburg stattfindende Konferenz zu Gastechnologie.

"End all fossil fuels" ist auf dem Banner vor dem Eingang zum CCH in Rot und Schwarz zu lesen, zu Deutsch "Beendet alle fossilen Brennstoffe." "Die Erdgaslobby bemüht sich seit Jahren, die dreckige Realität von Erdgas zu verschleiern. Dabei ist das Fördern und Verfeuern von Erdgas klimaschädlich und sozial ungerecht und keine Alternative zur Kohle", erklärt Aktivistin Ronja Heise in einem Statement.

Hamburg: Aktivisten protestieren gegen Erdgas-Konferenz

Am 14. und 15. Juni findet im Congress Center die EGATEC 2022, die fünfte Europäische Gastechnologie-Konferenz, statt. Bei der Konferenz, an der sich Vertreter aus Industrie, Universitäten und Unternehmen beteiligen, geht es dabei unter anderem um LNG, die Rolle von Gas im Energiesystem der Zukunft und die Frage, wie Gas klimaneutral werden kann.

Ein Ticket zur Konferenz kostet 1.500 Euro, auf den Panels sprechen zahlreiche Vorstandsvorsitzende europäischer Unternehmen und Wirtschaftsverbände. So sitzt im Panel über die Zukunft des Energiesystems auch ein Vertreter des "Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie" auf der Bühne.

Viele der Besucher, die in Anzug oder Hemd auf dem Weg zur Konferenz sind, bleiben kurz stehen und machen Fotos. Um 9.15 Uhr soll die Konferenz am Mittwoch laut Programm beginnen. Ein Polizist, der wohl eher zufällig vorbeigekommen ist, fragt die Kletteraktivisten, wie lange es denn noch dauern würde. Währenddessen macht es sich einer der beiden mit einer Hängematte auf der Laterne gemütlich.

Aktivistin: "Müssen sofort raus aus allen fossilen Energien"

"Die Verbände, die sich hier treffen, tragen maßgeblich dazu bei, das angeblich saubere Erdgas zu etablieren", sagt Aktivistin Johanna von "Robin Wood" vor Ort. "Um die Klimakrise zu bekämpfen, müssen wir sofort raus aus allen fossilen Energien." Die nachgeforderten Polizisten kontrollieren die Personalien der umstehenden Personen. Ein Banner sei immer eine Gefahr, heißt es von den Beamten.

Durch das Ziel der Bundesregierung, unabhängiger von russischem Öl und Gas zu werden, ist LNG, also Flüssigerdgas, in den letzten Wochen und Monaten vermehrt Thema. Anfang Mai gab Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Wilhelmshaven den Startschuss für den Bau eines schwimmenden LNG-Terminals. Bisher hat Deutschland keine eigenen LNG-Terminals, aber auch in Brunsbüttel und Stade sollen in den nächsten Jahren solche Terminals entstehen.

Gerade gegen LNG gibt es immer wieder Proteste aus der Klimabewegung. "Wir richten uns ganz klar gegen den Bau dieser Terminals", sagt Johanna im Gespräch mit t-online. "Damit Deutschland unabhängiger und auch klimaneutral werden kann, ist es wichtig, die erneuerbaren Energien auszubauen und Energieeffizienz-Maßnahmen zu treffen – anstatt sich auf diese sogenannte Brückentechnologie, die keine ist, zu verlassen".

Gegen 9.40 Uhr beenden die Aktivisten ihre Aktion, die Polizei beschlagnahmt die Transparente und nimmt die Personalien der beiden auf.

Verwendete Quellen
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