CDU und AfD empört Brandanschläge auf Autos von Top-Manager

Zwei Brandanschläge in den Elbvororten: Betroffen sind Fahrzeuge hochrangiger Wirtschaftsvertreter. Die Begründung der mutmaßlichen Täter ist brisant.
Am Wochenende haben offenbar linksextreme Brandstifter zwei gezielte Anschläge auf Fahrzeuge hochrangiger Wirtschaftsvertreter verübt. Die Attacken richten sich Medienberichten zufolge gegen das Umfeld von Milliardär Klaus-Michael Kühne – und offenbaren eine neue Eskalationsstufe politischer Gewalt.
Der erste Schlag erfolgte demnach in der Nacht zu Sonnabend in Hamburg-Flottbek. Zwei Autos gingen auf dem Privatgrundstück von Karl Gernandt in Flammen auf. Gernandt ist langjähriger Präsident der Kühne Holding AG und enger Vertrauter des Milliardärs.
In einem auf der Plattform Indymedia veröffentlichten Bekennerschreiben bezeichnen die mutmaßlichen Täter Gernandt als "Handlanger" Kühnes und attackieren dessen Pläne für ein neues Opernhaus auf dem Baakenhöft in der Hafencity. Das kulturelle Prestigeprojekt, finanziert durch Kühnes Stiftung, wird von den Extremisten als unter anderem als Elitarismus und Gentrifizierung gebrandmarkt.
In dem Schreiben wird weiter gefordert, dass Kühne und Gernandt ihr gesamtes Vermögen an Nachfahren kolonialer Opfer und alle Luxusimmobilien an Geflüchtete abgeben sollen. Ob das Schreiben tatsächlich von den Brandstiftern stammt, ließ sich zunächst nicht sicher sagen.
Kritik an Vorfällen von CDU und AfD
Nur 24 Stunden später schlugen die Brandstifter erneut in den Elbvororten zu: Sie machten das Fahrzeug des Chefs vom Rüstungszulieferer Vincorion zur nächsten Zielscheibe. Am Montag gab es erste politische Reaktionen zu den Vorfällen. AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann forderte "keine Toleranz mit linken Gewalttätern" – während CDU-Fraktionschef Dennis Thering eine "gefährliche neue Eskalationsstufe" aufgrund der Vorfälle sieht.
Thering weiter: "Wer Meinungsverschiedenheiten mit brennenden Autos austrägt, greift nicht nur Einzelne an, sondern beschädigt das Fundament unserer offenen Gesellschaft." Die anderen im Rathaus vertretenen Parteien äußerten sich zunächst nicht. Der Staatsschutz des LKA hat laut dem NDR die Ermittlungen aufgenommen und prüft neben dem politischen Hintergrund auch mögliche Verbindungen zwischen beiden Anschlägen.
- ndr.de: Zwei Brandanschläge in Hamburg - einer galt Kühne-Vertrautem
- abendblatt.de: Brandanschlag auf Kühne-Intimus trifft völlig Unbeteiligte
- E-Mail: Pressemitteilung der Hamburger CDU, 16.06.2025
- E-Mail: Pressemitteilung der Hamburger AfD, 16.06.2025