17-Jähriger reanimiert Bewusstlose Jugendliche lösen Großeinsatz aus – war es Oxycodon?

Sie lagen bewusstlos in einem Hamburger Park: Drei Jugendliche mussten von einem Notarzt behandelt werden, nachdem sie wohl Drogen konsumiert hatten.
Zwei Jugendliche waren nicht ansprechbar, ein dritter musste sogar reanimiert werden, nachdem sie am Donnerstagmorgen von Passanten in einem Hamburger Park entdeckt worden waren. Sie alarmierten die Polizei.
"Daraufhin rückte die Feuerwehr mit einem größeren Kräfteaufgebot aus Notärzten und Rettungswagen in den Stadtteil Langenhorn aus. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Der Einsatzort befand sich in einer Kleingartenkolonie im Rodenkampweg hinter der Grundschule Krohnstieg. Alle drei Personen – ein 14-jähriges Mädchen und zwei 17-jährige Jungen – wurden in umliegende Kliniken gebracht", sagte ein Feuerwehrsprecher.
Der reanimierte Junge wird weiterhin auf der Intensivstation behandelt. Der zweite habe das Krankenhaus inzwischen verlassen, sagte der Sprecher am Freitag. Auch das Mädchen sollte in Kürze entlassen werden. Alle konnten laut Polizei noch nicht befragt werden.
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Schmerzmittel kann schnell körperlich abhängig machen
Die Hintergründe sind noch unklar. Laut einem Feuerwehrsprecher vor Ort wird davon ausgegangen, dass die Jugendlichen mit Betäubungsmitteln experimentiert hätten. Das konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Nach Informationen von "Bild.de" sollen die drei Oxycodon konsumiert haben. Dies konnte seitens der Polizei bisher nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen stünden noch aus.
Bei Oxycodon handelt es sich um ein opiathaltiges Schmerzmittel mit starken Nebenwirkungen. Es zählt zu den synthetischen Opioiden. Das Trio soll es in Tablettenform eingenommen haben. "Oxycodon ist ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel, das klassisch in der Medizin gegen Tumorschmerzen eingesetzt wird, aber auch auf dem Schwarzmarkt erhältlich ist. In seiner Wirkung ist es noch stärker als Morphium, macht schnell körperlich abhängig", zitiert "Bild.de" Prof. Dr. Rainer Thomasius, den Ärztlichen Leiter des Suchtbereichs am UKE. Besonders in Kombination mit Alkohol sei die Einnahme gefährlich. Jugendliche könnten die Wirkung nicht einschätzen. Schon eine Tablette könne tödliche Folgen haben, so der Mediziner.
Bereits am Dienstag mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einer mutmaßlichen Drogenparty ausrücken. Drei Menschen liegen seitdem im Krankenhaus. Für einen 22-Jährigen kam die Hilfe zu spät. Er starb.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit Pressestelle der Polizei Hamburg
- Telefonat mit Pressestelle der Feuerwehr Hamburg
- Bild.de: "Schüler schlucken Teufels-Pille"
- Nachrichtenagentur dpa