Vor der Elbphilharmonie Proteste vor Konzert von Anna Netrebko in Hamburg
Vor dem Auftritt von Anna Netrebko in Hamburg ist es zu Protesten gekommen. Rund drei Dutzend Demonstranten versammelten sich vor der Elbphilharmonie.
Am Mittwochabend hat die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko gemeinsam mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov ein Konzert in der Elbphilharmonie gegeben. Zuvor versammelten sich rund drei Dutzend Demonstranten auf dem Vorplatz des Konzerthauses. Sie protestieren gegen den Auftritt – der 45-Jährigen wird eine Nähe zum Kreml und Russlands Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen.
Auf einem Foto ist zu sehen, wie die Demonstranten Pappschilder mit Slogans wie "Keine Bühne für Putins Künstlerin", "Diese Konzertkarten finanzieren den Tod unserer Kinder" oder "Don't support putin's friends" (zu Deutsch: "Unterstützen Sie keine Freunde von Putin") hochhalten. Dazu tragen sie Flaggen der Ukraine. Auch ein Kasten, um Konzertkarten zu entsorgen, statt sie zu benutzen, ist laut "Hamburger Abendblatt" aufgestellt worden.
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Hamburg: Vorfreude bei Netrebko vor Konzert
Wie viel Netrebko und ihr Ehemann von der Demonstration mitbekommen, ist unklar. Am Mittwochnachmittag postete sie auf Instagram ein Foto mit ihrer Mezzosopran-Kollegin Elena Zhidkova. Die beiden stehen vor der Binnenalster, im Hintergrund das Hamburger Rathaus.
"Ich freue mich auf das Konzert heute Abend in der Elbphilharmonie", schrieb die Sopranistin dazu, umrahmt von einem Sternen-in-den-Augen-Emoji und einem blauen Herz. Schon am Dienstag hatte auch Eyvazov auf seinem Instagram-Account einen Schnappschuss aus Hamburg mit seiner Ehefrau geteilt.
Elbphilharmonie: Kritik aus Hamburg an Auftritt von Anna Netrebko
Das Konzert, mit Preisen bis zu 440 Euro für ein Ticket, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Kritik gesorgt. Zwar äußerte Netrebko später deutlich ihre Ablehnung zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine – für viele folgte die Reaktion jedoch deutlich zu spät.
Auch aus Hamburg gab es deutlich Worte: Im März sagte Kultursenator Carsten Brosda im "Abendblatt"-Interview: "Ich glaube nicht, dass es gut wäre, wenn dieses Konzert stattfindet." Und Christoph Lieben-Seutter, Intendant der Elbphilharmonie, äußerte laut "Abendblatt", dass er an diesem Abend "eher nicht" im Großen Festsaal sitzen werde. Letztlich änderte all dies aber nichts daran, dass Netrebko an diesem Abend Werke von Donizetti, Tschaikowsky, Wagner und Verdi in der Elbphilharmonie zum Besten gab.
- abendblatt.de: "Demo gegen Netrebko – 'Keine Bühne für Putins Künstlerin!'"
- instagram.com: Post von @yusif_eyvazov_official