Sanierung des Volksparkstadions So will HSV-Vorstand Wüstefeld die EM-Spiele in Hamburg retten
Das Ringen um die Sanierung des Volksparkstadions geht weiter: Ohne Millionen-Investitionen droht Hamburg bei der EM 2024 leer auszugehen.
HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld hat der Stadt Hamburg seine Pläne für die Sanierung des Hamburger Volksparkstadions erläutert. Bei der Anhörung im Haushaltsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft ging es am Donnerstag vor allem um die Frage, ob die Hansestadt dem finanziell angeschlagenen Fußball-Zweitligisten eine Bürgschaft für ein 13-Millionen-Euro-Darlehen von HSV-Hauptsponsor HanseMerkur gewähren wird.
Zehn Millionen für das "erste von drei Maßnahmepaketen" will der HSV selbst aufbringen, sagte der 53-Jährige in der einstündigen Sitzung. Die 1998 umgebaute Arena muss renoviert werden, um als Spielort für die EM 2024 im Rennen zu bleiben.
Hamburg: HSV versucht weiter, mehr Geld von der Stadt zu bekommen
Die Chancen für eine erneute städtische Unterstützung sind ungünstig, da die Stadt dem HSV vor gut zwei Jahren das Grundstück, auf dem das Stadion steht, für 23,5 Millionen Euro abgekauft hatte. Der Deal wurde unter der Auflage abgeschlossen, dass der Club das Geld für die Arena-Sanierung verwendet. Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie mit hohen Kosten und fehlenden Einnahmen hat der HSV – vor Wüstefelds Zeit – das Geld anderweitig ausgegeben. Wüstefeld hatte die Versicherung als Kreditgeber geworben, sucht aber noch nach Bürgen.
Bei der Stadt Hamburg gibt es große Vorbehalte, aber das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen. "Die Tür ist nicht komplett vernagelt, aber es gibt nur noch sehr geringe Chancen, dass die Stadt als Bürge einspringt", sagte Dennis Paustian-Döscher von den Grünen vor dem Treffen der "Bild". Nach der Anhörung müssten sich Wirtschafts- und Finanzbehörde nun im Fall einer Bürgschaft mit einer Vorlage an die Kreditkommission wenden. Ob Wüstefeld bei der Anhörung dazu beitragen konnte, bleibt abzuwarten, es stand keine Entscheidung an.
Der Bund der Steuerzahler Hamburg forderte, es müsse beim "Nein" bleiben. Wüstefeld aber bleibt Optimist. "Ich gehe davon aus, dass die EM auch in Hamburg stattfinden wird", sagte er nach der Anhörung. Er führe wegen der nötigen Bürgschaft "auch Gespräche mit anderen Partnern".
- Nachrichtenagentur dpa