Kreis Segeberg Junge schwänzt seit Monaten Schule – Eltern verurteilt

Aus Angst vor den Corona-Schutzmaßnahmen lassen Eltern ihren Sohn monatelang zu Hause – und verlieren nun vor Gericht.
Weil ein Elternpaar aus dem Kreis Segeberg ihren Sohn seit vier Monaten von der Schule fernhält, kann es nun vom Schulamt mit einem Zwangsgeld belangt werden. Das entschied das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht am Freitag.
Die Eltern halten die für in dem Bundesland geltenden Corona-Maßnahmen für "schädigend": Der Zehnjährige habe Angst vor den Lehrkräften, und fühle sich durch die Größe der Klasse belastet, berichtet das "Abendblatt".
Schule in Segeberg: Eltern verlieren vor Gericht
Vor Gericht hatten die Eltern argumentiert, dass die in Deutschland geltende Schulpflicht die Menschenrechte, die Verfassung und auch das Europarecht verletzen würden. Ein vom örtlichen Schulamt angedrohtes Zwangsgeld in Höhe von 800 Euro hatte das Paar bislang ignoriert.
Das Verwaltungsgericht begründete am Freitag die Entscheidung damit, dass die Eltern mit ihrem Vorgehen gegen die Schulpflicht verstoßen – zudem hat die die Eltern vertretende Anwältin einen Verfahrensfehler begangen. Damit sei das angedrohte Zwangsgeld des Schulamts rechtmäßig, so das Gericht laut dem Rechtsmagazin "Legal Tribune".
Die Eltern könnten aber eine andere staatliche oder private Schule für ihr Kind wählen, wenn die Probleme mit der konkreten Schule im Kreis Segeberg nicht gelöst werden können.