Newsblog zur Bluttat in Hamburg Linke fordert Aufklärung von Senat
Bei Schüssen in Hamburg sind am Donnerstagabend acht Menschen getötet und acht verletzt worden. Der Tatort ist ein Saal der Zeugen Jehovas.
Inhaltsverzeichnis
- Linke fordert Aufklärung vom Senat
- Hier lernte Philipp F. das Schießen
- Täter gab mehr als 100 Schüsse ab
- Hinweise auf möglichen Streit
- HSV und FC St. Pauli gedenken der Opfer
- US-Regierung drückt Bestürzung über Amoktat aus
- Polizeipräsident: Hinweise auf mögliche psychische Erkrankung
- Kontrolle von Philipp F. bereits im Februar
- Ungeborenes Kind unter den Todesopfern
Dieser Newsblog wird nicht weiter aktualisiert. Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.
Linke fordert Aufklärung vom Senat
12.02 Uhr: Hamburgs Linke fordert Aufklärung vom Senat. Der Senat müsse den Innenausschuss über offene Fragen in Bezug auf den Amoklauf vollständig aufklären, sagte Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, in einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung.
"Nach den neuesten Erkenntnissen muss die Frage, ob der Amoklauf hätte verhindert werden können, neu gestellt werden. Die auf der Homepage und im Buch vertretenen kruden Thesen zeichnen das Bild eines wirren, religiösen Extremisten", sagte Celik.
Da zum Zeitpunkt des anonymen Hinweises Informationen über den Täter öffentlich zugänglich waren, hätte eine Prüfung durch die Waffenbehörde zu dem Ergebnis führen müssen, dass erhebliche Bedenken gegen die persönliche Eignung von Philipp F. zum Besitz einer Waffe vorliegen, erläuterte der Oppositionspolitiker.
Hier lernte Philipp F. das Schießen
11.54 Uhr: Philipp F. hat in Hamburg acht Menschen in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas erschossen. In einem noblen Schützenverein an der Außenalster hat er sich auf die Tat vorbereitet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Keine neuen Infos zum Zustand der Verletzten
12.02 Uhr: Wie geht es den Verletzten nach dem Amoklauf von Hamburg? Drei Tage nach der Tat bei den Zeugen Jehovas hat die Polizei am Sonntagmorgen zunächst keine neuen Informationen zum Zustand der acht Personen bekannt gegeben. Nach dem letzten Stand waren vier von ihnen lebensgefährlich verletzt.
Verwandter spricht über Amokschützen
10.03 Uhr: Drei Tage nach den tödlichen Schüssen bei den Zeugen Jehovas in Hamburg hat ein naher Verwandter des Täters mit der "Augsburger Allgemeinen" über Philipp F. gesprochen. Als er in den Nachrichten vom Amoklauf, bei dem acht Menschen getötet und acht weitere verletzt wurden, erfuhr, habe ihn ein ungutes Gefühl ergriffen: "Ich hatte sofort die Befürchtung, dass er es ist", sagt er.
Debatte um schärfere Waffengesetze
8.16 Uhr: Die Amoktat hat die politische Dauer-Diskussion über schärfere Waffengesetze wieder in den Fokus gerückt. Einen Tag nach dem Verbrechen kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an, den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen zu wollen. Man müsse überlegen, "wie wir mit dieser neuerlich furchtbaren Amoktat in Hamburg nochmal an den Gesetzentwurf gehen, um zu schauen: Gibt es noch Lücken, oder wo war er genau richtig?", sagte Faeser bereits am Freitagabend den ARD-"Tagesthemen".
Auch wenn das Thema Waffenrecht bislang nicht auf der Tagesordnung im Innenausschuss des Bundestages steht, dürfte es weiter für Diskussionen sorgen. Zuletzt hatte Faeser mit ihren Plänen für mehr Kontrollen und Vorschriften die Verbände der Jäger und Schützen gegen sich aufgebracht. Diese wiederum erhielten Unterstützung von der FDP.
Samstag, 11. März
Warum durfte Philipp F. seine Waffe behalten?
18.31 Uhr: Die Polizei sah trotz eines anonymen Hinweises auf einen schlechten psychischen Zustand von Philipp F. keinen Grund, ihm die Waffe wegzunehmen. Die Darstellung bekommt jetzt Risse. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kein Sex, keine Bluttransfusionen, keine Bildung
16.01 Uhr: Die schockierende Bluttat, bei der in Hamburg acht Menschen starben, rückt die Zeugen Jehovas in den Fokus. Treibt die Sekte Menschen in die Isolation? Ein Aussteiger spricht über seine Zeit bei den Zeugen Jehovas.
Kubicki gegen schärfere Waffengesetze
14.35 Uhr: Der stellvertretende FDP-Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki hat nach der Amoktat von Hamburg vor übereilten politischen Schlüssen gewarnt. "Wir haben eines der schärfsten Waffengesetze der Welt und trotzdem passieren solche Tragödien", sagte er am Samstag dem Fernsehsender Welt. Über psychologische Tests könne man reden, "aber die natürliche Reaktion, zunächst alles verbieten zu wollen, verbietet sich. Das ist eine menschlich nachvollziehbare Reaktion, aber sie hilft im Zweifel nicht weiter", sagte der Bundestagsvizepräsident.
Zuvor hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigt, den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen zu wollen.
Bislang keine Trauermärsche bekannt
14.26 Uhr: Wie geht es den Verletzten nach der Amoktat in Hamburg? Am Samstagmittag lagen dazu noch keine neuen Informationen vor. Das teilte das Lagezentrum der Polizei auf Anfrage mit. Trauermärsche oder Gedenkveranstaltungen seien für dieses Wochenende ebenfalls bislang nicht bekannt.
Keine Hinweise auf Drogendelikte
13.09 Uhr: Bei dem Amoktäter von Hamburg gibt es laut bayerischem Innenministerium keine Hinweise auf eine frühere Drogenauffälligkeit. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Es gebe keinen entsprechenden Eintrag bezüglich Drogendelikten. Zuvor hatte es Berichte über einen möglichen Drogenmissbrauch von Philipp F. in der Vergangenheit gegeben. Der 35-Jährige stammt aus Memmingen in Bayern und war seit 2015 in Hamburg gemeldet.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa