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Hamburg

Galeria Karstadt Kaufhof: Zwischennutzung als Geflüchtetenunterkunft?


Debatte in Harburg
Wird dieses Karstadt-Haus eine Unterkunft für Geflüchtete?

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 22.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Karstadt-Haus in Hamburg-Harburg ist von den Schließungen betroffen: Wie geht es mit dem riesigen Gebäude weiter?Vergrößern des Bildes
Das Karstadt-Haus in Hamburg-Harburg ist von den Schließungen betroffen: Wie geht es mit dem riesigen Gebäude weiter? (Quelle: Lenthe-Medien/imago-images-bilder)
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In Harburg diskutiert die Lokalpolitik über die weitere Nutzung des Karstadt-Gebäudes. Vor allem der Vorschlag des CDU-Kreisverbandes sorgt für Aufsehen.

Noch etwas mehr als drei Monate, dann schließen die beiden Häuser des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Hamburg. Wie die riesigen Gebäude zukünftig genutzt werden sollen, ist bis dato unklar. Zumindest am ältesten Hamburger Karstadt-Standort in Wandsbek gibt es bereits erste Pläne.

So soll die denkmalgeschützte Immobilie mit der charakteristischen Sandsteinfassade am Wandesbeker Markt erhalten bleiben, während der aus den 1960er Jahren stammende Anbau sowie das Parkhaus durch einen Neubau ersetzt werden. Eine Mischung aus Einzelhandel, Büros, Arztpraxen und Wohnungen sollen dort entstehen. In Harburg hingegen debattiert die Bezirksversammlung in der kommenden Woche über die weitere Nutzung des Gebäudes.

Karstadt-Haus in Harburg: Leerstand soll vermieden werden

Für die Sitzung am 28. März liegen zwei Dringlichkeitsanträge vor. Der erste stammt von den Fraktionen von SPD, Grünen, FDP und Linken. Diese machen gleich mehrere Vorschläge, darunter eine kreativ-kulturelle Zwischennutzung, die sich am Beispiel des Gebäudes von Karstadt Sports in der Hamburger Innenstadt orientiert. Dort hatte der Senat über das Programm "Frei_Fläche" eine Zwischennutzung durch die Hamburger Kreativ-Gesellschaft möglich gemacht.

Der andere Antrag stammt von der CDU-Fraktion im Bezirk. "Die prominente Lage birgt die Chance, den Binnenhafen stärker an das Zentrum Harburgs anzubinden", schreiben die Abgeordneten. Der dafür nötige städtebauliche Entscheidungsprozess nehme aber eine gewisse Zeit in Anspruch – deshalb sprechen auch sie sich für eine Zwischennutzung des Gebäudes aus.

Ihre Idee: "Vorstellbar wäre zum Beispiel eine vorübergehende Unterbringung von (Ukraine)-Flüchtlingen in einem oder mehreren Stockwerken des Gebäudes." Dafür wäre es erforderlich, den ehemaligen Gastronomiebereich als eine zentrale Essensausgabe zu reaktivieren und zu nutzen. Auch eine Nutzung durch die Tafel oder durch freie Träger aus Bildung, Kunst und Kultur wären denkbar.

Worüber sich alle Fraktionen einig sind: Ein jahrelanger Leerstand, wie einst im "Harburg Center", müsse unbedingt vermieden werden.

Linke: CDU-Vorschlag "für die Galerie"

Die Linken üben scharfe Kritik am Vorschlag der CDU. "Es wäre konstruktiver gewesen, sie hätte sich dem interfraktionellen Antrag angeschlossen, um einen gemeinsam getragenen Prozess zur zügigen Zwischennutzung zu befördern", sagt Sabine Boeddinghaus, Fraktionschefin in der Bürgerschaft und dort auch Abgeordnete für Harburg, zu t-online. Der Antrag sei deshalb "für die Galerie".

Zwar sei das Ansinnen, dort Geflüchtete unterzubringen, nicht falsch, "aber angesichts der fehlenden Infrastruktur bei notwendigen sanitären Anlagen in diesem Gebäude völlig unrealistisch", so Boeddinghaus.

Ähnlich sieht das der Sprecher für Integration der CDU-Bürgerschaftsfraktion. "Der Antrag befindet sich noch in der Prüfung und es gibt Dinge, die das Karstadt-Haus vielleicht eher ungeeignet machen für eine solche Nutzung", sagt Andreas Grutzeck zu t-online. Grundsätzlich sei aber jeder Vorschlag gut, "wie wir das Dilemma der Flüchtlingsunterkünfte in den Griff kriegen, denn das Wasser steht Hamburg da bis zum Hals." Darüber müssten sich alle Parteien Gedanken machen.

Verwendete Quellen
  • bv-hh.de: Dringlichkeitsantrag 21-2868 von SPD, Grüne, FDP und Linke
  • bv-hh.de: Dringlichkeitsantrag 21-2869 von CDU
  • Anfrage bei Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus
  • Anfrage bei CDU-Integrationssprecher Andreas Grutzek
  • Eigene Recherchen
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