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Hamburg

Hamburg: Streik trifft Flughafen und S-Bahn – bleibt der Elbtunnel dicht?


Superstreiktag in Hamburg
Streik trifft Flughafen und S-Bahn – bleibt auch der Elbtunnel dicht?

Von dpa, t-online, aby

Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Verdi-Warnstreik an Flughäfen - HamburgVergrößern des Bildes
Airport-Mitarbeiter bringen am Flughafen Hamburg ein Plakat mit der Aufschrift „Warnstreik“ an: Für Montag ist erneut ein 24-Stunden-Streik angekündigt worden. (Quelle: Bodo Marks/Bodo Marks/dpa/dpa)

Bahn, Autobahn, Hafen, Flughafen und der Nord-Ostsee-Kanal: Der angekündigte Infrastruktur-Warnstreik der Gewerkschaft Verdi dürfte für reichlich Chaos sorgen.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes ruft die Gewerkschaft Verdi für Montag in Hamburg rund 2.500 Beschäftigte zum Infrastruktur-Warnstreik auf. Betroffen von dem ganztägigen Warnstreik sein sollen nach Gewerkschaftsangaben die Hamburg Port Authority (HPA), die Autobahn-GmbH und der Flughafen Hamburg, teilte Verdi am Donnerstag mit.

Aufgerufen seien Beschäftigte, die direkt oder indirekt unter den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes fallen. Außerdem sollen sich Beschäftigte aus Betrieben beteiligen, die in Haustarifverhandlungen oder Bundestarifverhandlungen in den laufenden Tarifrunden keine verhandlungsfähigen Angebote vorgelegt bekommen haben. Erst am Donnerstag hat ein Verdi-Warnstreik für erhebliche Behinderungen in Hamburg gesorgt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Hamburger Flughafen erwartet weitreichende Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Aktuell werde die Lage noch bewertet, sagte eine Sprecherin. Der Flughafen bitte aber alle Passagiere, die am Montag einen Flug von oder nach Hamburg geplant haben, sich fortlaufend über den Flugstatus zu informieren. Am Hamburg Airport sind für Montag insgesamt rund 299 Flüge (147 Abflüge und 152 Ankünfte) mit mehr als 35.000 Passagieren geplant.

Flughafen Hamburg verärgert über Streikankündigung

Eine Sprecherin sagte, zum bereits vierten Mal innerhalb kürzester Zeit rufe die Gewerkschaft Verdi die unterschiedlichsten Beschäftigten am Hamburger Flughafen zum Streik auf. Sie sorge damit voraussichtlich wieder für massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende. "Dieser Streik wird erneut ganz bewusst auf dem Rücken der Hamburger Passagiere ausgetragen – dass das Verständnis aller Unbeteiligten dafür sinkt, können wir gut nachvollziehen."

Die Gewerkschaft Verdi will auch Straßentunnel bestreiken. "Wir werden bestimmte Tunnel in den Blick nehmen", sagte Verdi-Vize Christine Behle am Donnerstag in Berlin. Verdi könne zunächst noch nicht konkret sagen, welche Tunnel betroffen seien. Es würden aber bestimmte Tunnel geschlossen, "durch die man dann faktisch nicht fahren kann, beispielsweise der Elbtunnel" in Hamburg.

Autobahn GmbH will Tunnelschließung vermeiden

Die Autobahn GmbH des Bundes setzt derweil alles daran, eine Schließung des Elbtunnels zu verhindern. "Insbesondere der Betriebsdienst auf den Bundesfernstraßen ist aufrechtzuerhalten", teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. Um Tunnelschließungen zu vermeiden, sollen Notdienstvereinbarungen getroffen werden.

"Die Autobahn GmbH des Bundes steht in einem vertrauensvollen und offenen Dialog mit den Gewerkschaften. Beide Seiten werden alles dafür tun, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten", hieß es weiter. Die bereits angekündigte Sperrung des Elbtunnels am Wochenende soll jedoch wie geplant stattfinden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bahn und S-Bahn in Hamburg betroffen

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben von Verdi Nord die Beschäftigten des Wasser- und Schifffahrtsamtes zum Warnstreik aufgerufen, was sich auf die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals auswirke.

Die Streiks beginnen den Angaben zufolge zum Teil bereits in der Nacht zum Montag und dauern in einzelnen Betrieben bis Dienstag. Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2.500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen beginnt am Montag in Potsdam.

Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ruft die Beschäftigten aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, in denen derzeit verhandelt wird, am Montag zum Warnstreik auf. In Hamburg seien neben der Deutschen Bahn die S-Bahnen betroffen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Stellungnahme der Autobahn GmbH des Bundes per E-Mail
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