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Vorstandsbeben bei SPD in Hamburg


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Vorstandsbeben bei SPD in Hamburg
Mobbing, üble Nachrede und Sexismus bei Jusos?


Aktualisiert am 26.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 116173113Vergrößern des Bildes
Das Kurt-Schumacher-Haus, Sitz der Hamburger SPD: Teile des Juso-Vorstands in Hamburg sind zurückgetreten. (Quelle: HANNO BODE via www.imago-images.de)

Teile des Juso-Vorstands erheben schwere Vorwürfe gegen Genossen und sind aus Protest zurückgetreten. Es geht unter anderem um Mobbing. Und den fehlenden Willen zur Aufarbeitung.

Es war ein Knall auf dem heutigen Parteitag der Jungsozialistinnen und -sozialisten, kurz Jusos, in Hamburg. Zwei Mitglieder des Vorstandes sind offenbar zurückgetreten, weil sie Opfer von Mobbing und übler Nachrede geworden sein sollen. Außerdem kritisieren die beiden Frauen, dass die Jugendorganisation der SPD in Hamburg keinen Willen zur Aufklärung zeige. Ein Antrag für eine bessere Struktur in der Aufarbeitung vergleichbarer Fälle wurde gestern mit einer Mehrheit der als konservativ geltenden Jusos Hamburg abgelehnt.

Nach Informationen von t-online handelt es sich bei den beiden ehemaligen Vorstandsmitgliedern um die bis dato stellvertretende Landesvorsitzender und die nun ehemalige Gleichstellungsbeauftragte. Sie werfen führenden Mitgliedern der Jugendorganisation der SPD in Hamburg vor, Lügen über sie verbreitet zu haben, mit dem Ziel, sie aus der Partei oder Ämtern zu drängen. Gerüchte über sexuelle Affären mit anderen Parteigenossen und Drogenkonsum sollen gezielt über die beiden verbreitet worden sein. Das berichteten mehrere Betroffene auf dem Landesparteitag der Jusos gestern Abend und heute. Es gibt wohl noch mehr Fälle als die der zwei zurückgetretenen Vorsitzenden.

Gerüchte wohl gezielt verbreitet

Doch nicht nur die Verbreitung der Gerüchte sei für die Betroffenen der Grund für ihren Rücktritt gewesen, auch der Umgang mit den Vorwürfen. So hatten mehrere Personen einen Antrag gestellt, der die sogenannten Awareness-Strukturen verbessern sollte. Das Gremium, das sich mit solchen Fällen beschäftigt, sollte neu aufgestellt und organisiert werden.

Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Jusos und nach Widerstand von einigen Mitgliedern aus dem Landesvorstand, zu dem auch einige Beschuldigte gehören sollen, abgelehnt. Es wurde zudem dafür gesorgt, dass der Antrag schon gestern in kleinerer Runde beraten wurde. Die Betroffenen hatten dafür plädiert, dass der Antrag heute besprochen wird, weil mehr Mitglieder anwesend sein würden. Ohne Erfolg.

"Hat mir den Schlaf geraubt"

Die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte sagte heute auf dem Parteitag zum Umgang der Mitglieder mit den Vorwürfen: "Die Debatte dazu allerdings war entmenschlichend und hat mir in der vergangenen Nacht noch einmal den Schlaf geraubt."

Hintergrund zum Beitrag

In einer vorherigen Version waren beide Namen der Betroffenen genannt. Sie baten uns, den Namen wieder aus dem Artikel zu nehmen. Diesem Wunsch haben wir natürlich entsprochen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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