Kündigung zulässig? Amazon streitet mit Betriebsratschef vor Gericht

Ein Betriebsratsvorsitzender soll wichtige Konferenzen geschwänzt haben. Amazon will ihn deswegen loswerden – doch das ist gar nicht so einfach.
Das Arbeitsgericht Lüneburg beschäftigt sich am Mittwoch mit der fristlosen Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden bei Amazon in Winsen/Luhe im Landkreis Harburg. Der Logistikkonzern wirft dem Mitarbeiter vor, bei einem Betriebsrätekongress nicht immer anwesend gewesen zu sein.
Weil für Betriebsräte ein besonderer Kündigungsschutz gilt, muss der Rat der Kündigung des Leiters zustimmen. Weil er dies nicht tat, will Amazon nun vor Gericht die Zustimmung einholen, wie eine Gerichtssprecherin am Montag bestätigte.
Falls das Gericht dem Ansinnen in dem Beschlussverfahren zustimmt, kann der Mitarbeiter noch ein Kündigungsschutzverfahren anstrengen. Auch das Unternehmen kann im Fall einer Ablehnung die nächste Instanz anrufen. Amazon hat in Winsen rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Nachrichtenagentur dpa