Wirbel in Schleswig-Holstein Unterricht vorgetäuscht? Ministerium schließt Schule
Plötzlich ist die Schule dicht. Weil immer wieder Schüler und Lehrer nicht im Unterricht auftauchten, hat Bildungsministerin Prien in Lübeck die Reißleine gezogen.
Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), hat in Lübeck eine sogenannte "Freie Dorfschule" geschlossen. Das bestätigte sie der "Bild"-Zeitung. Sollte die Schule den Unterricht dennoch fortführen, drohen Strafen von bis zu 10.000 Euro pro Unterrichtstag.
Regelmäßige Tests im Februar und März hatten dem Bericht zufolge ein alarmierendes Bild von der privaten Bildungseinrichtung gezeichnet. Bei den Kontrollen wurde demnach meist weniger als die Hälfte der 55 angemeldeten Kinder und Jugendlichen angetroffen. In einigen Fällen war die Schule sogar geschlossen. Die "Freie Dorfschule Lübeck" war 2015 eröffnet worden, und warb von Beginn an damit, keine Hausaufgaben einzufordern oder Noten zu vergeben.
Prien sagte der "Bild"-Zeitung: "Hier drängt sich der Verdacht auf, dass Eltern ihre Kinder an dieser Schule angemeldet haben, um die Schulpflicht zu umgehen." Die Schulleitung der "Freien Dorfschule Lübeck" bestreitet die Vorwürfe und will gerichtliche Schritte gegen die Schließung einleiten. Die Schule war zwischenzeitlich vom Land Schleswig-Holstein bezuschusst worden.
- bild.de (kostenpflichtig:): Lübeck: Kinder und Lehrer fast nie da! Ministerin schließt Schwänzer-Schule