Zwei Tote in Toppenstedt Radlader-Unfall: Gutachten soll offene Fragen klären
Bei der Ausflugsfahrt starben ein Kind und ein Erwachsener. Nun wird unter anderem geprüft, ob die Gitterbox überhaupt geeignet war und ob ein technischer Defekt vorlag.
Ein technisches Gutachten soll entscheidende Hinweise zur Ursache des Radlader-Unfalls mit zwei Toten (5, 39) südlich von Hamburg geben. "Wahrscheinlich wird es zwei bis drei Tage dauern, bis es fertig ist", sagte am Montag eine Sprecherin des Polizei-Kommissariats Winsen.
Am Samstagabend hatte nach den bisherigen Ermittlungen der 44 Jahre alte Teilnehmer eines Zeltlagers in Toppenstedt mehrere Kinder und einen Erwachsenen in einer Transportbox an der Frontgabel eines Radladers eingeladen. Die Aktion sollte nach Angaben eines Feuerwehrsprechers "zur Belustigung" dienen. Hier lesen Sie mehr.
Während der Fahrt auf einem Feldweg löste sich plötzlich die Gitterbox aus Metall, sodass die Insassen aus rund drei Metern Höhe nach vorn stürzten. Vermutlich wurden sie nach Polizeiangaben von dem herabfallenden Metallkorb getroffen.
Toppenstedt: Versagte die Hydraulik des Radladers?
Berichte, wonach die Hydraulik des Radlagers versagt haben könnte, seien zur Stunde noch reine Spekulation, sagte die Polizeisprecherin. Gegen den 44-Jährigen sei ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden. "Das ist ein standardmäßiges Verfahren", sagte die Polizeisprecherin.
Es werde auch geprüft, ob es überhaupt erlaubt war, die Gitterbox für den Transport von Menschen zu benutzen, erklärte die Sprecherin: "Der ursprüngliche Einsatzzweck ist ja ein anderer." Normalerweise wird in solchen Boxen Schüttgut transportiert.
Bei dem Unglück wurden zehn weitere Kinder zum Teil schwer verletzt, die mit Hubschraubern und Rettungswagen in umliegende Kliniken gebracht worden waren. Über ihren Zustand konnte die Polizeisprecherin am Montagmorgen keine weiteren Angaben machen.
- Nachrichtenagentur dpa