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Hamburg

Hamburg: Schule schwänzen für frühen Ferien-Start? Bußgeld bis 1.000 Euro


Bußgeld für Hamburger Eltern
Schule schwänzen vor den Ferien: Das wird teuer

Von t-online, kg

Aktualisiert am 17.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Fluggäste in der Abflughalle des Hamburger Flughafens: Wer schulpflichtige Kinder für billige Flüge früher aus der Schule nimmt, riskiert saftige Strafen.Vergrößern des Bildes
Fluggäste in der Abflughalle des Hamburger Flughafens: Wer schulpflichtige Kinder für billige Flüge früher aus der Schule nimmt, riskiert saftige Strafen. (Quelle: imago)

Das wird teuer: Eltern, die ihre Kinder die Schule schwänzen lassen, um früher in den Urlaub zu starten, müssen sich auf ein Bußgeld einstellen.

Pünktlich zum Ferienstart überall das gleiche Bild: Überfüllte Airports und Bahnhöfe. Und auch die Hotelkosten sind höher. Da ist es verlockend, den Nachwuchs einfach ein paar Tage vor dem regulären Ferienanfang aus der Schule zu nehmen, eine fadenscheinige Ausrede vorzuschieben – und früher in den Urlaub zu starten. Ohne lange Schlangen und zu günstigeren Konditionen.

Die Schulbehörde sieht das gar nicht gern. Unentschuldigtes Fernbleiben des Unterrichts könne mit einem Bußgeld belegt werden, lässt die Behörde das "Abendblatt" wissen. Bis zu 250 Euro können fällig werden – und das für jeden Tag, den das Kind fehlt. Unabhängig davon, ob es vor dem Ferienstart oder nach Wiederbeginn nach den Ferien im Unterricht fehlt.

Rabatt für Geschwisterkinder beim Schwänzen

Fehlen mehrere Kinder, weil auch die Geschwister unrechtmäßig der Schule fern bleiben, zahlen Eltern 350 Euro. Allerdings nicht pro Kind und Tag – es gibt also quasi einen Rabatt bei mehreren Kindern. Dennoch: 350 Euro pro Tag können sich schnell zu hohen Summen auftürmen. Der "NDR" berichtet sogar von bis zu 1.000 Euro Strafzahlung in schweren Fällen.

Allerdings: Dass die Polizei an den Tagen vor Ferienstart den Eltern am Flughafen auflauert, ist nicht der Fall. "Das proaktive Kontrollieren von Schülern und Schülerinnen vor den Ferienstarts findet nicht statt, berichtet die Polizei dem "NDR". "Sollte die Polizei Hamburg Erkenntnisse über einen Fall erhalten, treffen die Beamtinnen und Beamten gegebenenfalls doch die erforderlichen Maßnahmen."

Wie häufig vor Ferien oder danach geschwänzt, zeigt eine Auswertung aus dem Jahr 2020: In 79 Fällen verhängte die Behörde ein Bußgeld. Und das in einem Jahr, in dem die Corona-Pandemie das Reise ohnehin erschwerte. 2021 waren es insgesamt 141 Fälle. Am häufigsten fehlten Kinder an Stadtteilschulen, deutlich weniger an Gymnasien und Grundschulen. Trauriger Spitzenreiter ist der Bezirk Mitte: Hier wurde 2021 insgesamt 37 Mal das Bußgeld fällig, dahinter folgt Harburg mit 25 Bußgeldzahlungen. Dabei ist es meistens egal, ob die Eltern früher in die Sommerferien, die Herbstferien, die Ferien zu Ostern oder die sogenannten "Ski-Ferien" im März aufbrechen wollten: Wer sein Kind ohne triftigen Grund aus der Schule holt, riskiert eine Strafzahlung.

In anderen Bundesländern ist sogar eine Freiheitsstrafe möglich

Wichtig zu wissen: Neben Hamburg greifen auch die Bundesländer Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland besonders hart durch. Hier besteht die Möglichkeit, dass das Schule-Schwänzen auch strafrechtlich verfolgt wird.

Dies tritt aber meist nur dann ein, wenn Eltern das Schwänzen der Kinder dauerhaft in Kauf nehmen. Die Schulbehörde müsste zunächst einen Antrag stellen. Das Gericht könnte auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe bis zu 180 Tagessätze festsetzen. Kommt es zu einem Urteil in der Hauptverhandlung, ist sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten möglich.

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