Nächster Versuch am Mittwoch Sprengung von Kraftwerk geht schief
Erneut ist bei der Sprengung des ausrangierten Kraftwerks in Kiel etwas schiefgelaufen. Diesmal schleuderten immerhin keine Teile durch die Luft.
Bei der Sprengung des Gemeinschaftskraftwerks in Kiel hat es am Dienstag erneut eine Panne gegeben: Es rumste ordentlich, aber die 10.000 Tonnen schwere Stahlkonstruktion rauschte nur zum Teil in sich zusammen. Die Szene sehen Sie im Video oben oder hier.
Als sich nach der Detonation der Staub gelegt hatte, zeigte sich, dass ein Rest des Kesselhauses noch stand. Dieser hätte auch einstürzen sollen, sagte der Geschäftsführer des Kraftwerks, Martin Hein. Über die Gründe für den Fehlschlag sei noch nichts bekannt.
Eine weitere Sprengung wurde vorbereitet. Aber auch die ging gegen 18.20 Uhr schief, wie zuerst die "Kieler Nachrichten" berichteten: Die Stützen seien auch bei der zweiten Detonation nicht durchtrennt worden, hieß es.
Die Sprengung wurde daraufhin auf Mittwoch verschoben, wie die Stadtwerke Kiel mitteilten. "Ein kleiner Teil, das Filtergebäude, wehrt sich hartnäckig gegen den Abriss", hieß es in einer bei Twitter verbreiteten Nachricht.
Die Sprengung hat auch Einfluss auf die Schifffahrt, denn währenddessen ist die Kieler Förde gesperrt.
Sprengung des Kieler Kraftwerks: Schon im April gab es eine Panne
Bereits bei einer Sprengung im April war es zu einer Panne gekommen. Damals war ein etwa tellergroßes Metallteil in ein Haus eingeschlagen, das rund 1,1 Kilometer vom Kraftwerk entfernt steht. Verletzt wurde niemand.
Das Kraftwerk hatte im Frühjahr 2019 die Produktion von Strom und Wärme eingestellt. Es wurde durch das moderne Küstenkraftwerk ersetzt, in dem 20 Gasmotoren bedarfsgerecht Strom und Wärme produzieren. Im Vorfeld der Sprengung des Gemeinschaftskraftwerk war das Kesselhaus bis aufs Stahlgerippe demontiert worden.
Vom Kraftwerk bleibt zunächst auch nach der Sprengung der fast 130 Meter hohe Schornstein stehen. Seine Sprengung ist erst vorgesehen, wenn die Trümmer des Kesselhauses abgeräumt sind.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- twitter.com: Nachricht der Stadtwerke Kiel vom 11. Juli 2023
- kn-online.de: "Liveblog: Wieder Probleme bei der Kraftwerk-Sprengung – zweiter Versuch soll folgen"