Streik steht bevor Tierpark Hagenbeck droht mit juristischen Schritten
Die Stimmung im Tierpark Hagenbeck ist schlecht, Mitarbeiter drohen mit Streik. Jetzt geht auch die Leitung der Einrichtung in die Offensive.
Der Tierpark Hagenbeck droht der Gewerkschaft IG BAU mit juristischen Schritten, sofern bei einem möglichen Streik der Bereich der Tierpflege nicht ausgeklammert wird. "Sollte die IG BAU die Tierpflege dennoch bestreiken, wird der Tierpark umgehend gerichtlichen Schutz gegen den dann aus seiner Sicht rechtswidrigen Streik der Tierpflege beantragen und auch Schadensersatz-Ansprüche zu prüfen haben", heißt es in einer Mitteilung des Tierpark-Direktors Dirk Albrecht vom Donnerstag. "Wir haben genug Bereiche im Tierpark, die die IG BAU bestreiken kann – sie sollen nur bitte unsere Tiere in Ruhe lassen, die dürfen nicht unter den Streikfolgen leiden."
Albrecht verwies darauf, dass das Fachamt für Veterinärwesen auch bei einem Streik auf die Einhaltung der Vorschriften des Tierschutzgesetzes bestehe. Die Behörde habe betont, dass bei Missachtung der gesetzlichen Vorgaben "Straftatbestände erfüllt sein können", hob der Tierparkdirektor hervor.
Zeitpunkt für Arbeitskmapf bislang unklar
Bei Hagenbeck hatten sich im jahrelangen Streit mit der IG BAU um einen Haustarifvertrag 87 Prozent der rund 80 Gewerkschaftsmitglieder in der Belegschaft für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Vor rund einem Jahr hatte es dort bereits einen Warnstreik gegeben. Der Tierpark Hagenbeck ist der einzige private Großzoo Deutschlands und unterliegt deswegen anders als die sonst in öffentlicher Hand befindlichen großen Zoos keinem Tarifvertrag. Wann ein Arbeitskampf beginnen könnte, hat die IG BAU bislang offengelassen.
Parallel hat die IG BAU der Hagenbeck-Geschäftsführung Vorschläge für einen Notdienst vorgelegt, damit die Tierpflege gewährleistet ist. Die Gewerkschaft hatte eine Reaktion bis zu diesem Donnerstag verlangt. Der Tierpark hingegen hielt diese Frist für "unzumutbar kurz" und hat eine Stellungnahme am Montag angekündigt.
- Nachrichtenagentur dpa