Aufgelöstes Protestcamp Punker-Müll auf Sylt noch immer da – jetzt drohen Konsequenzen
Noch immer sind die Spuren des Protestcamp der Punks auf Sylt weithin sichtbar. Doch der Chef-Punk macht weiter Versprechungen. Doch allmählich platzt der Gemeinde der Kragen.
Mehr als anderthalb Wochen nach dem Verlassen des Protestcamps der Punks in Tinnum auf Sylt stapelt sich immer noch der Müll auf der Wiese. Trotz Versprechungen der Camp-Organisatoren, die Stätte sauber zu hinterlassen, wurde der Müll nicht beseitigt, wie Fotos eines Reporters vor Ort vom Mittwoch zeigen. Dies hat die Gemeinde Sylt dazu veranlasst, dem Versammlungsleiter eine schriftliche Aufforderung zu übermitteln, den Müll spätestens innerhalb einer Woche zu entfernen, berichtet die "SHZ".
Bürgermeister Carsten Kerkamm erklärte demnach, dass, falls diese Frist nicht eingehalten wird, eine sogenannte Ersatzvornahme durchgeführt wird. Das bedeutet, die Gemeinde wird den Müll auf eigene Kosten beseitigen und die entstandenen Kosten Versammlungsleiter Marvin Bederke in Rechnung stellen.
Protestcamp der Punks hinterlässt Müllberg
Das Protestcamp der Punks war bis zum 17. September genehmigt worden. Die letzten Teilnehmer verließen es am 18. September. Ursprünglich hatte Bederke versprochen, die Wiese sauber zu verlassen und betonte, dass die Müllbeseitigung nur um 24 Stunden verschoben werde. Doch aus den 24 Stunden wurden mittlerweile mehr als zehn Tage, in denen das Versprechen nicht eingehalten wurde.
Bederke äußerte sich per Leserkommentar der "SHZ" zu den Hinterlassenschaften des Camps. "Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass wir nach wie vor mit der Beseitigung des Mülls beschäftigt sind. Es tut mir wirklich leid (und das meine ich ernst), dass das wegen verschiedener Umstände (z.B. Wetterlage, Logistik, Verfügbarkeit von Personen, Abhängigkeit von Unternehmen) nicht schneller geklappt hat, aber wir sind zuversichtlich, in wenigen Tagen damit fertig zu sein. Mir selbst lässt die Situation auch keine Ruhe und es war nie meine und unsere Intention, einen Müllberg zu hinterlassen. Die Kosten trägt auch weiterhin nicht die Allgemeinheit – sondern wir."
Die Gemeinde Sylt hofft nun auf eine rasche Lösung des Problems und darauf, dass die Müllberge bald beseitigt werden, um Umwelt und Landschaft zu schützen. Doch allmählich endet die Geduld der Gemeinde.
- Reporter vor Ort
- shz.de: "Immer noch Müll im Protestcamp: Gemeinde Sylt setzt Punks eine Frist" (kostenpflichtig)
- shz.de: Kommentar von Marvin Bederke