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Hamburg

Streik in Hamburg: Sportplatzwarte legen Arbeit nieder – HSV-Spiel betroffen


Streik am Wochenende
Sportplatzwarte legen Arbeit nieder – HSV-Spiel betroffen

Von dpa, t-online, mkr

03.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Platzwart im Millerntorstadion (Symbolbild): Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst kritisieren schon seit langem ihre Arbeitsbedingungen.Vergrößern des Bildes
Platzwart im Millerntorstadion (Symbolbild): Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst kritisieren schon seit langem ihre Arbeitsbedingungen. (Quelle: Oliver Ruhnke/imago-images-bilder)

Die Menschen, die in Hamburg für die Pflege und Instandhaltung der Grünflächen verantwortlich sind, haben die Nase voll. Sie setzen ein deutliches Zeichen.

Nach der ergebnislos verlaufenen zweiten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder hat die Gewerkschaft Verdi für das Wochenende in Hamburg erste Warnstreiks angekündigt. Damit soll den Forderungen nach einer deutlichen Entgelterhöhung Nachdruck verliehen.

Demnach sollen die Sportplatzwarte der Stadt sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Es sei deshalb mit erheblichen Beeinträchtigungen und Ausfällen im geplanten Spielbetrieb zu rechnen. Auch das für Sonntag im Sportpark Eimsbüttel angesetzte Regionalligaspiel des HSV sei betroffen. Der Hamburger Fußball-Verband kündigte an, am Montag mögliche und notwendige Nachholspiele zu prüfen und gegebenenfalls neu anzusetzen.

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Sportplatzwarte klagen seit Monaten über Arbeitsbedingungen

Die Sportplatzwarte sind für die Pflege und Instandhaltung der Sportanlagen in Hamburg zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Rasenflächen gemäht, die Linien gezogen, die Tore aufgestellt und die Umkleiden gereinigt werden. Sie sind morgens die Ersten und abends die Letzten in den Sportanlagen. Für tausende Menschen der Stadt ist das gemeinsame Training oder der Besuch beim Fußballspiel am Wochenende ein wichtiger Teil guten Lebens, den die Sportplatzwarte erst ermöglichen.

"Was die Sportplatzwarte für die Bewohner der Stadt Hamburg tun, wird erst wirklich spürbar, wenn sie ihre Arbeit niederlegen", sagte Berit Ehmke, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Verdi in Hamburg. Sie kritisierte, dass die Arbeitgeber in der Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Länder am Freitag kein Angebot vorgelegt haben. "Mit dem Warnstreik zeigen die Sportplatzwarte deutlich, dass es ihnen ernst ist", so Ehmke.

Die Sportplatzwarte beklagen seit langem ihre Arbeitsbedingungen. In einem Brandbrief vom Sommer dieses Jahres beschreiben sie, dass sie teilweise monatlich über 200 Stunden auf der Anlage sind, sieben Tage die Woche, zwölf Stunden am Tag. Ein Kollege von ihnen habe von Anfang des Jahres 2023 bis Mitte März nur drei Tage freigehabt. Die Wochenenden seien mit über 20 Stunden vollgepackt. "Das heißt, uns rennen die Beschäftigten weg", heißt es in dem Schreiben, das zusammen mit Brandbriefen aus vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes im Juli an Finanzsenator Dressel übergeben wurde.

Verdi Hamburg kritisiert Finanzsenator Dressel

Hamburgs Verdi-Vize Ole Borgard sagte, die Arbeitgeber hätten auch nach der zweiten Verhandlungsrunde am Freitag den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt. "Hamburgs Finanzsenator und Verhandlungsführer Andreas Dressel hat den Beschäftigten im öffentlichen Dienst allen Ernstes geraten, Wohngeld zu beantragen, wenn das Gehalt für die Miete nicht reicht." Damit sende er ein fatales Signal in die Republik. Borgard betonte, die Beschäftigten seien bereit, für ihre Anliegen auf die Straße zu gehen. "Es ist angepfiffen."

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten. Die Tariflaufzeit soll 12 Monate betragen. Für Berlin, Hamburg und Bremen verlangen die Gewerkschaften eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro. Die Forderungen knüpfen damit an den Tarifabschluss vom April dieses Jahres für den Bund und die Kommunen an. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. Dezember vereinbart.

Verwendete Quellen
  • Mit Material Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung von Verdi Hamburg vom 3. November 2023 (per Mail)
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