Urlaub an der Nordsee Die graue Stadt am Meer – lohnt sich ein Besuch?
Neben Büsum und St. Peter-Ording gilt Husum noch als Geheimtipp an der Küste. Dabei hat das Städtchen einiges zu bieten.
So richtig einladend klingt "Die Stadt" von Theodor Storm nicht: Am grauen Strand, am grauen Meer, Und seitab liegt die Stadt; Der Nebel drückt die Dächer schwer, Und durch die Stille braust das Meer, Eintönig um die Stadt. Das Gedicht, entstanden 1852, zählt zu seinen bekanntesten Werken.
Aber so grau wie Storm schreibt, ist Husum bei weitem nicht. Die Stadt mit den rund 22.000 Einwohnern lockt mit einem hübschen Hafen, der umrandet ist mit bunten Häuschen. Direkt vor den Toren der Stadt erstreckt sich der Nationalpark Wattenmeer. Und auch der Nordseeküsten-Radweg verläuft durch die Stadt.
Die Anreise ab Hamburg ist denkbar einfach: Über die A23 dauert die Fahrt knapp zwei Stunden. Das liegt auch daran, dass die Autobahn hinter der Abfahrt Heide-Süd zur Bundesstraße wird. Dann gilt Tempo 100. Mit dem Zug braucht man kaum länger und nimmt die Regionalbahn ab Pinneberg. Dahin fahren ebenfalls Regionalzüge oder die S-Bahn.
Meisterschaften im Krabbelpulen
Bekannt ist Husum für seine Krabbenfischer. Immer im Oktober feiert das Städtchen die Husumer Krabbentage mit allerlei Veranstaltungen rund um das kleine Meerestier. Traditionell werden die Husumer Krabbelpul-Meisterschaften auch an dem Wochenende ausgefochten. Auf einer Bühne gibt es Live-Musik. Und natürlich kann man fangfrische Krabben kaufen. Der Termin für die kommenden Krabbentage steht schon fest: 19. bis 20. Oktober 2024.
Ein weiteres Highlight ist im zeitigen Frühjahr zu bestaunen: Die Krokusblüte vor dem Schloss vor Husum lockt zahlreiche Besucher. Denn es ist das einzige Schloss an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Dort gibt es regelmäßig Konzerte, der Schlossplatz lädt zum Boule spielen ein und auch Hochzeiten sind dort möglich.
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Das Husumer Krokusblütenfest startet am 16. März 2024, gegen 11 Uhr wird auf den Treppen des Historischen Rathauses am Marktplatz die aktuell Krokusmajestät gekrönt. Seit 2001 werden mal Krokuskönig, mal Krokuskönigin gewählt. Der Titel bleibt für ein Jahr und verpflichtet den Träger in diesem Zeitraum die Stadt Husum nach außen zu vertreten.
Aber Husum kann noch mehr, denn die Stadt zählt zu den kulturellen Hotspots an der Küste. Die Altstadt kann man zu Fuß erkunden, absolutes Muss ist der Marktplatz mit dem Tinebrunnen und der Marienkirche. Unweit steht auch das Geburtshaus von Theodor Storm, eine Gedenktafel weist darauf hin. Das Storm-Museum befindet sich in der Wasserreihe Nr. 31. In dem alten Kaufmannshaus hat Storm für einige Jahre gelebt.
Museum über Kultur und Geschichte
Noch mehr Ausstellungen und Informationen finden Interessierte im Schifffahrtmuseum Nordfriesland direkt am Hafenbecken. Dort bekommt man Einblick in die Anfänge der Seefahrt, vom Walfang, der Krabbenfischerei bis hin zur Marine. Unweit des Museums liegt das Nordfriesland Museum Nissenhaus, das sich mit der Kultur, Geschichte und Natur der Region beschäftigt.
Wer ins Wasser springen will, sollte zur Badestelle auf dem Dockkoog gehen. Die grüne Landzunge reicht in die Nordsee hinein: Auf der Wiese kann man sich sonnen, ein Kinderspielplatz ist direkt daneben. Auch einen Hundestrand gibt es. Wer einen Sandstrand erwartet, wird allerdings enttäuscht. Denn hier reicht der Rasen fast bis ins Wasser. Auch schön: Am Abend der Blick aufs Meer gen Westen, wenn die Sonne untergeht.
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Und was ist jetzt mit der Einöde, die Theodor Storm beschreibt? Er beendet sein Gedicht mit versöhnlichen Zeilen an seine Heimatstadt, in der er eine sehr fröhliche Kindheit verbracht haben soll:
Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.
- husum-tourismus.de: Husumer Krabbentage (Stand: 6. November 2023)
- Theodor Storm: Die Stadt, 1852
- instagram.com: Profil von @ewalein68
- instagram.com: Profil von @jing_reimers
- Eigene Recherche