Unfall in Hamburg: Hätte das Hafencity-Unglück vermieden werden können?

Sicherheitslücken entdeckt

Tödliches Baustellenunglück: War Katastrophe vermeidbar?

Der Tod von fünf Arbeitern auf einer Baustelle in Hamburg wirft Fragen auf. Jetzt sind besorgniserregende Informationen ans Licht gekommen.

Das tödliche Baustellenunglück in der Hamburger Hafencity wirft offenbar drängende Fragen zur Sicherheit und den Kontrollmechanismen auf. Ende Oktober verloren fünf Personen auf einer Baustelle ihr Leben, eine Senatsantwort auf eine Anfrage des CDU-Fraktionschefs Dennis Thering enthüllt, dass bereits zehn Tage vor dem verheerenden Einsturz eines Baugerüsts gravierende Sicherheitsmängel festgestellt wurden. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Die festgestellten Defizite sind demnach alarmierend: Sie deuten darauf hin, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle womöglich nicht den notwendigen Standards entsprochen haben.

Dazu zählten demnach fehlende Absturzsicherungen, die Überprüfung der persönlichen Schutzausrüstung sowie der Schutz vor herabfallenden Gegenständen.

Kritik an Senat wegen mangelnder Überwachung

Therings Kritik richtet sich deutlich gegen den Senat, der trotz Kenntnis dieser Mängel keinen Eingriff vornahm. Dies weise auf ein potenzielles Versäumnis in der Überwachung und Umsetzung von Sicherheitsvorschriften hin: "Die Sicherheit auf Hamburgs Baustellen muss höchste Priorität haben", forderte der Fraktionschef. "Vor diesem Hintergrund ist es für mich fraglich, wieso der Senat auf der Unglücksbaustelle nicht eingriff."

Auf der Großbaustelle in der Hafencity war nach bisherigen Erkenntnissen am 30. Oktober ein Baugerüst aus dem achten Obergeschoss in einen Fahrstuhlschacht gestürzt. Vier Arbeiter kamen noch an der Unfallstelle ums Leben – ein fünfter Mann erlag seinen lebensgefährlichen Verletzungen später im Krankenhaus. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mittlerweile sind fast alle Leichen der verunglückten Bauarbeiter in ihre Heimat Albanien angekommen. Vier von ihnen seien bereits überführt worden, berichtet die Deutsche Presseagentur.