Luxus-Delikatesse Austern-Krise auf Sylt: Eisige Temperaturen gefährden Ernte
Sylt könnten bald die Austern ausgehen: Der Frost der vergangenen Wochen bedroht die Zucht. Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht.
Sylt, die Insel der Reichen und Schönen, muss vielleicht bald ohne eine ihrer Delikatessen auskommen – die Auster. Aufgrund des anhaltenden Frostes und der damit einhergehenden Eisbildung ist die Muschelart in Gefahr.
Christopher Bohlig, Betriebsleiter von "Dittmeyer's Austern-Compagnie", fürchtet um einen Großteil seiner Zucht. Zur "Bild" sagt er: "Wenn die Temperaturen weiterhin unter 0 Grad bleiben, muss ich um den Ausfall von 3,5 Millionen kleinen Austern fürchten."
Millionen-Verlust für Sylter Austern-Farm
Das könne verheerende Folgen haben: "Dann gibt es in den Jahren 2025, 2026 und 2027 keine Austern mehr." Das würde auch einen Millionen-Verlust beim Umsatz für die Schalentier-Spezialisten bedeuten.
Strenge Regularien für die Austern-Zucht seit 2019 verhindern das Nutzen von Setzlingen aus Irland, die über ein höheres Gewicht verfügen als die Mini-Austern, die nun genutzt werden dürfen. Die Folge sei eine deutlich längere Reifezeit von vier bis fünf Jahren statt wie bisher ein bis zwei Jahre. Dadurch entstehe ein Überbestand von dreieinhalb Millionen kleinen Austern.
Eisschollen könnten Schalentiere zerdrücken
Das Eisproblem der letzten Wochen verstärkt das Problem nun. Eisschollen könnten die Schalentiere zerdrücken und so die ganze Ernte zerstören. Für die Überwinterung habe Bohlig bereits eine Million Austern aus dem Watt in eine Halle gebracht. Doch für mehr sei schlicht kein Platz vorhanden.
Für Bohlig und sein Team bleibt nur die Hoffnung auf steigende Temperaturen: "Ich setze darauf, dass es wieder wärmer wird", sagt der Prokurist zu "Bild".
- bild.de: "Sylt droht Austern-Katastrophe"
- shz.de: "Mit Video: Austern Company in List auf Sylt droht Millionen-Verlust"