Polizei lobt Organisatoren Zehntausende Menschen demonstrieren gegen rechts
In Hamburg soll am Sonntag erneut ein Zeichen gegen Rechtsextreme und für die Vielfalt gesetzt werden. Die Innenstadt ist voll.
Erneut sind die Straßen in Hamburg voll: Tausende Menschen sind am Sonntag dem Aufruf eines Bündnisses aus über 30 Organisationen wie etwa von Fridays for Future, DGB und Greenpeace gefolgt und zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus gekommen. Die Demo steht unter dem Motto "Für Vielfalt und unsere Demokratie – Hamburg steht zusammen gegen die AfD".
Nach Angaben der Polizei kamen rund 60.000 Menschen bei strahlendem Sonnenschein auf einer Hauptverkehrsstraße in der Innenstadt zusammen. Die Bewegung Fridays for Future sprach sogar von rund 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Angemeldet war die Demonstration mit 30.000 Teilnehmenden.
"Wir demonstrieren, weil wir nicht einverstanden sind mit dem Rechtsruck, mit der AfD und dem Faschismus. Wir demonstrieren, weil wir nicht einverstanden damit sind, einen Rechtsruck der AfD mit einem Rechtsruck von allen anderen zu bekämpfen", sagte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer als Hauptrednerin der Kundgebung. "Wir demonstrieren, weil wir sehen, dass man Faschismus mit Haltung und nicht mit Anbiederung bekämpft."
Die Menschenmenge auf der Ludwig-Ehrhard-Straße reichte vom Rödingsmarkt bis hinter die Michaeliskirche. Nach der Startkundgebung zogen die Menschen in einem Demozug durch die Innenstadt. Immer wieder skandierten sie "Hamburg hasst die AfD" oder "Wir sind mehr".
Viele Teilnehmende hielten Transparente und Schilder mit Texten wie "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen", "Mut zur wehrhaften Demokratie" oder "Demokratie schützen" – aber auch "Selbst die Kartoffel hat Migrationshintergrund".
Vereinzelte Demonstranten hielten neben Palästina-Fahnen oder Israel-Flaggen aber auch Plakate wie "Zionismus ist rechts" – obwohl die Sprecherin von Fridays for Futures, Annika Rittmann, zu Beginn der Demonstration darum gebeten hatte, keine Nationalflaggen zu zeigen, "damit sich alle wohlfühlen".
Zuletzt war am Freitag der vorherigen Woche eine Demonstration gegen Rechtsextremismus in der Hansestadt abgebrochen worden, weil viel mehr Teilnehmende gekommen waren als erwartet. Statt 10.000 waren es nach Veranstalterangaben 80.000 Menschen, die Polizei nannte die Zahl von 50.000 Demonstranten.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa