Verkehrslage weiter angespannt Illegale Bauern-Blockade an der A7 geräumt
Mit Traktoren haben Landwirte wichtige Pendlerstrecken und Zufahrtsstraßen zum Hamburger Hafen blockiert. Nun sind sie geräumt worden – doch lange Staus gibt es noch immer.
Landwirte haben zwischen Montagmorgen und Dienstagmorgen mit ihren Traktoren die Anschlussstelle Hamburg-Waltershof blockiert. Mittlerweile ist die Blockade aufgelöst worden. Wie die Verkehrsleitzentrale am Dienstagmorgen erklärte, bilden sich auf der A7 deswegen jedoch noch immer Kilometer lange Staus. In der Spitze gab es bis zu 14 Kilometer Stau zwischen Stellingen und Heimfeld.
"Wir haben ungefähr doppelt so viel Stau, wie um diese Uhrzeit normal ist", hieß es am frühen Morgen auf Anfrage von t-online. Allmählich entspanne sich die Verkehrslage in und um Hamburg wieder, hieß es später.
36 Traktoren sorgen für Stillstand
In der Spitze blockierten bis zu 40 Traktoren und 500 Protestierende in der Nacht den Finkenwerder Ring, hieß es von der Polizei. Am Morgen waren es noch rund 40 Traktoren und 50 Personen. Der Bereich ist eine wichtige Zufahrtsstraße für den Hamburger Hafen und ist seit Montagmittag blockiert.
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Die klassischen Ausweichstrecken wie der Moorburger Elbdeich, die Waltershofer Straße und die B73 bei Heimfeld waren stark belastet, hieß es von der Verkehrsleitstelle. Das war vor allem für Hafenarbeiter und den industriellen Verkehr schwierig.
Die Polizei hatte die Teilnehmer des Protests am Finkenwerder Ring mehrmals ohne Erfolg aufgefordert, die Blockade aufzulösen. Die Polizei ermittle unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung und habe "umfangreiche Maßnahmen zur Identifizierung an den Blockaden beteiligter Personen sowie zur Beweissicherung" durchgeführt. Kurz bevor die Traktoren mit schwerem Gerät abgeschleppt werden sollten, wurde die Blockade ab circa 7.30 Uhr langsam aufgelöst.
Lkw-Fahrer: "So funktioniert das nicht"
Ein an der Blockade beteiligter Landwirt aus Lüchow-Dannenberg sagte einem Reporter vor Ort am Montagabend: "Wir wollen, dass der Kanzler zu uns kommt." Man müsse sich an einen Tisch setzen und reden. Und solange das nicht passiere, wolle man ausharren. "Wir bleiben hier, es kann auch Dienstagmittag werden. Wir können auch im Stehen schlafen", sagte der Mann.
Grundsätzlich, so zwei Lastwagenfahrer im Gespräch mit dem Reporter, hätten sie Verständnis für die Aktion. "Die machen das ja für uns alle", sagte einer. "Aber heute ist zu doll, so funktioniert das nicht." Ein weiterer Fernfahrer meinte indes: "Die sind schlimmer als die Klimakleber." Seit über zehn Stunden stehe er im Stau, nichts gehe mehr. Er sei genervt und einfach müde.
- Verkehrsleitzentrale der Polizei Hamburg
- Reporter vor Ort
- Pressemitteilungen der Polizei Hamburg
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa