Viele Ausfälle Busstreik im Norden: Das müssen Pendler wissen
Pendler in Schleswig-Holstein brauchen bis Freitag gute Nerven: Weil gestreikt wird, fallen viele Busse im Norden aus.
In vier großen Städten in Schleswig-Holstein hat am Mittwochmorgen ein dreitägiger Warnstreik bei Busunternehmen begonnen. Zu dem Ausstand der Beschäftigten öffentlicher Busunternehmen hatte die Gewerkschaft Verdi aufgerufen, nachdem eine Tarifrunde keine Einigung gebracht hatte.
"Wer derart eskaliert, riskiert die Verkehrswende im Land und provoziert eine sehr heftige Tarifauseinandersetzung. Wir sind gespannt, wie die Arbeitgeber das jetzt den Fahrgästen erklären wollen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Das Angebot der Arbeitgeber sei eine "pure Provokation" gewesen und hätte "Arbeitszeitverlängerung, Lohnabsenkungen sowie eine Laufzeit von bis zu 12 Jahren" umfasst.
Fahrgäste in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster müssen sich deshalb auf Ausfälle gefasst machen. Geplant ist im Rahmen des Warnstreiks auch eine Kundgebung in Kiel, bei der mehr als 2.000 Beschäftigte erwartet werden, sagte Bähring.
Streik in Schleswig-Holstein: Diese Unternehmen sind betroffen
Ab Donnerstag weitet sich der Streik auf den gesamten Tarifbereich des Omnibusverbandes Nord (OVN) aus. Dann sind auch Fahrgäste betroffen, die mit Bussen der Unternehmen Autokraft (Segeberg, Nordfriesland, Flensburg, Rendsburg, Kiel, Bad Oldesloe, Eutin, Heiligenhafen, Lübeck, Bergedorf), Transdev (Husum, Bredstedt und Rendsburg), KVIP (Kreis Pinneberg) Ahrensburger Bus Gesellschaft, Elite Traffic, Rohde Verkehrsbetriebe (Ostholstein), Stambula Bustouristik oder Dahmetal (Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn) fahren wollen.
Die Gewerkschaft fordert neben Einführung einer 35-Stunden-Woche die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Ebenfalls wird eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden verlangt. Die Laufzeit der Vereinbarung soll zwölf Monate betragen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Verdi: "Weitere Warnstreiks sind unausweichlich"