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Hamburg

Geesthacht: Invasion der Wollhandkrabben an der Elbe – das steckt dahinter


Invasion der Elbe?
Das steckt hinter der Massenwanderung von Wollhandkrabben

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 29.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Hunderttausende Wollhandkrabben am Gezeitenwerk in Geesthacht: Die Jungtiere sind von der Nordsee die Elbe hinauf gewandert.Vergrößern des Bildes
Hunderttausende Wollhandkrabben am Gezeitenwerk in Geesthacht: Die Jungtiere sind von der Nordsee die Elbe hinauf gewandert. (Quelle: Citynewstv)

Hunderttausende Wollhandkrabben sorgen in Geesthacht für Aufsehen. Die Tiere ziehen durch das dortige Elbsperrwerk. Das steckt dahinter.

Ein Angler aus Hamburg hat eine spektakuläre Naturerscheinung in der Elbe dokumentiert: Hunderttausende von Wollhandkrabben drängen sich seit einigen Tagen an der Fischtreppe im Gezeitensperrwerk Geesthacht vorbei. "Sie brauchen wohl über das Jahr einen unterschiedlichen, bestimmten Salzgehalt. Daher machen sie sich zu Lande auf den Weg in andere Elbbereiche, wenn ihnen etwas den Weg versperrt", schrieb der Angler David Böttcher dem Portal "Fisch&Fang".

Die Chinesische Wollhandkrabbe, die Anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt wurde, ist eine invasive Art, die die heimische Flora und Fauna bedroht. Die erwachsenen Wollhandkrabben leben im Süßwasser, zur Fortpflanzung wandern sie in den Salzwasserbereich der Flussmündungen. Die Alttiere sterben nach der Fortpflanzung. Der Nachwuchs wandert dann wieder zurück in die Flüsse.

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Wollhandkrabben in Geesthacht sind hungrige Jungtiere

Bei dem am Gezeitensperrwerk Geesthacht zu beobachtenden Phänomen handele es sich um eine Wanderung der Jungtiere, erklärt ein Experte des Instituts für angewandte Ökologie in Vogelsberg im Gespräch mit t-online. Sie würden sich in der sogenannten Fressphase befinden und deshalb im Süßwasser aufhalten. Wenn sie erwachsen seien, würden sie sich mit der Strömung zurück in die Nordsee treiben lassen.

Die Wollhandkrabben sind nach ihren pelzigen, handschuhartigen Scheren benannt, die ihnen auch den Spitznamen "Teddybärkrabben" eingebracht haben. Ihr Fleisch gilt als Delikatesse, vor allem in China, wo sie ursprünglich herkommen.

Wollhandkrabbe stellt Bedrohung für Ökosysteme dar

In Flüssen wie der Weser oder der Aller bedroht die Krabbe das Ökosystem. Die etwa acht Zentimeter langen Krebstiere nisten sich in Flussbetten ein, blockieren Wasserwege und zerstören mit ihren messerscharfen Scheren Fischfanggeräte. Allein der wirtschaftliche Schaden wird mittlerweile auf mindestens 80 Millionen Euro in Deutschland geschätzt.

Das Problem: Es wird befürchtet, dass die Krabbe nicht nur heimische Arten vertreibt, sondern auch Fische frisst und sich unkontrolliert ausbreitet. Das Tier wurde vom Weltbiodiversitätsrat (IPBES) auf die Liste der weltweit 100 gefährlichsten invasiven Arten gesetzt.

Verwendete Quellen
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