Trotz hohem Zaun Wolfsangriff auf Gefängnisinsel: Drei Schafe tot

Auf der abgeschotteten Gefängnisinsel Hahnöfersand wurde eine Schafherde Ziel eines Wolfsangriffs. Wie das Raubtier auf die Insel kam, ist noch unklar.
Selbst auf eine Gefängnisinsel schafft es der Wolf: Laut mehreren Berichten sind auf der abgeriegelten Elbinsel Hahnöfersand im Alten Land zwei Schafe getötet und acht weitere teils schwer verletzt worden. Der Vorfall soll mutmaßlich auf das Konto eines Wolfes gehen. Dies wäre der erste dokumentierte Wolfsangriff in dieser Region, wie das "Stader Tageblatt" berichtet.
Laut Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts wurden die verletzten Tiere am Samstagmittag gefunden. "Es ist so traurig. Die Schafe waren zum ersten Mal in diesem Frühjahr draußen", sagte Ulferts gegenüber dem "Tageblatt" und fügte hinzu: "Ein weiteres Tier musste bereits eingeschläfert werden. Weitere dürften folgen."
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Obwohl die 250-köpfige Herde durch einen mobilen Flechtzaun mit einer Höhe von 1,06 Metern und Strom von bis zu 3.000 Volt geschützt war, konnte der Angreifer diese Barrieren überwinden. Wie der Wolf überhaupt auf die Gefängnisinsel kam, ist noch unklar. Er müsste entweder durch die Binnenelbe geschwommen sein oder durch das zeitweise offenstehende Tor zur Justizvollzugsanstalt am Deich zur Herde gekommen sein, sagte Ulferts dem "Hamburger Abendblatt".
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Nach dem schockierenden Vorfall wird die Forderung nach Konsequenzen immer lauter. Stades Landrat Kai Seefried hat den Vorfall Umweltminister Christian Meyer gemeldet. In einer Mitteilung des Landkreises sagte Seefried: "Mehrfach und mit Nachdruck habe ich in der Vergangenheit auf die Bedeutung des Küstenschutzes und die damit verbundene Notwendigkeit der sicheren Bewirtschaftung mit Schafen hingewiesen", schreibt der Landrat.
Schafe sind unerlässlich für den Küstenschutz
"Jetzt hat es einen Schäfer und einen Deichverband an der Elbe und damit den wichtigsten Bereich im Hinblick auf den Küstenschutz und die Sicherheit für unsere Region getroffen." Schafe sind unerlässlich für den Deichschutz, da sie das Gras kurz halten und die Deiche festtreten.
Seefried sei es wichtig, den Betroffenen eine konkrete Perspektive aufzeigen zu können. "Nur die Sorgen und auch den damit verbundenen Schmerz aufzunehmen, reicht nicht aus", betont der Landrat. Die Kreisverwaltung sei als Untere Naturschutzbehörde nach wie vor machtlos.
- landkreis-stade.de: Wolfsangriff auf Deichschafe an der Elbe
- tageblatt.de: Erstmals Wolfs-Attacke im Alten Land: Schafe getötet
- abendblatt.de: Wolfsattacke bei Hamburg: Drei tote Schafe auf Hahnöfersand