Wohnungskauf im Vergleich Hamburgs Immobilienpreise sinken rapide
Deutschlands Immobilien werden günstiger. Auch in Hamburg purzeln die Preise rapide. Doch die Sache hat einen Haken.
Deutschlands Immobilien erleben einen Preisabschwung. Im Jahr 2023 sind die Preise für Wohneigentum in der Mehrheit der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte deutlich gefallen. Besonders betroffen von dem Trend waren die sieben größten Metropolen ("Big 7"), so Berechnungen von Experten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank.
Der aktuelle Preisatlas der Bank zeigt: Im Vergleich zu 2022 und inflationsbereinigt gingen die Preise deutschlandweit um über 10 Prozent zurück. "In vielen Regionen Deutschlands sind die Preise für Eigentumswohnungen gesunken, da die Nachfrage leicht nachgelassen hat – eine Folge von steigenden Zinsen, unsicheren Rahmenbedingungen bezüglich Förderungen, fallenden Reallöhnen und höheren Kosten für Lebenshaltung, Bau und Renovierungen", sagt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien bei der Postbank.
Betongold nicht mehr krisensicher
Demnach war der Mix aus der Jahresinflation von knapp sechs Prozent, den hohen Kreditkosten und der Weltlage Schuld daran, dass Immobilien, das "Betongold" – also eine krisensichere Geldanlage – nicht sicher war. Wer seine Immobilie als Geldanlage betrachtet, wird mit der Entwicklung nicht sehr glücklich sein. Anders sehen das wohl Immobilienkäufer, die nun auf eine bezahlbare Wohnung hoffen.
Und in Hamburg? Die Stadt zählt zu den "Big 7", also zu einer der Top-Metropolen in Deutschland. Ähnlich wie in Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Düsseldorf liegen die Preise hier schon am oberen Ende, also bei 4.500 bis 9.000 Euro im Durchschnitt pro Quadratmeter. Dort gingen die Preise real um minus 12,7 Prozent zurück, zeigen die Daten im Preisatlas.
Das Problem: "Trotzdem befinden sich die Preise für Eigentumswohnungen beispielsweise im Großraum München oder Hamburg auch 2023 noch auf einem sehr hohen Niveau, welche fundamental nicht immer gerechtfertigt sind", sagt Beermann. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der Hansestadt wird von der Postbank auf 6.200 Euro beziffert.
Hamburgs Speckgürtel ist nicht überall günstig
Günstiger wird es laut dem Preisatlas südlich und nördlich von Hamburg, also im Umland Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Hier werden 3.000 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter fällig.
Nordwestlich der Hansestadt ist es sogar noch günstiger: Richtung Pinnberg und Itzehoe werden im Durchschnitt nur 2.500 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter verlangt. In Lüneburg werden hingegen schon wieder Preise zwischen 3.500 und 4.500 Euro aufgerufen. Durch die gute Anbindung und die eigene Universität lockt Lüneburg als Wohnort.
Wo es noch Schnäppchen gibt
Richtig günstig kommen Immobilienkäufer im Heidekreis an eine Immobilie. Dort lag der Quadratmeterpreis bei rund 1.900 Euro, so die HWWI in ihrer Untersuchung. Das entspricht einem Minus von 19,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.
Auch der Kreis Steinburg lockt mit günstigen Preisen von rund 2.000 Euro, einem Minus von knapp 15 Prozent zum Vorjahr.
- postbank.de: Starker Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen 2023
- abendblatt.de: Eigentumswohnungen: Massiver Preisrückgang in Hamburg