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Hamburg

IZH in Hamburg verboten: Schura kritisiert Schließung der Blauen Moschee


Schura will mitentscheiden
Nach IZH-Verbot: Was passiert mit der "Blauen Moschee"?

Von dpa, afp, t-online
25.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Polizist steht vor der "Blaue Moschee": Nach dem Verbot des IZH wird nun über die Nutzung des Gebäudes diskutiert.Vergrößern des Bildes
Ein Polizist steht vor der "Blaue Moschee": Nach dem Verbot des IZH wird nun über die Nutzung des Gebäudes diskutiert. (Quelle: IMAGO / Nikito)

Das Islamische Zentrum Hamburg wurde als "verlängerter Arm" des Iran am Mittwoch geschlossen. Der Rat der Islamischen Gemeinschaften sieht das kritisch.

Die Schura – der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg – hat die im Zuge des IZH-Verbots verfügte Schließung der Blauen Moschee an der Alster bedauert. Die Imam-Ali-Moschee, bekannt auch als "Blaue Moschee", sei religiöses Zentrum der schiitischen Musliminnen und Muslime in Hamburg und Deutschland gewesen, sagte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz. "Wir möchten mit Nachdruck betonen, dass es für Hamburger Muslime überaus wichtig ist, dass die Blaue Moschee an der Alster für Gläubige erhalten bleibt und zugänglich gemacht werden muss."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Betreiber der Moschee, das als extremistisch eingestufte Islamische Zentrum Hamburg (IZH), am Mittwoch als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" verboten. Bundesweit beschlagnahmte die Polizei Vermögen und Einrichtungen des Zentrums und fünf seiner Teilorganisationen. Damit steht auch die Blaue Moschee zunächst unter Verwaltung des Bundes.

Schura will über Nutzung der Moschee mitentscheiden

In Hamburg läuft bereits die Diskussion um die Nachnutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes an der Außenalster. Die Regierungsparteien SPD und Grüne setzen sich dafür ein, dass die Moschee weiter als Ort des Glaubens und der Kultur erhalten bleibt und auch die Exil-Iraner mit in die Planungen einbezogen werden.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte erklärt, zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium über Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung zu sprechen, "die dem Charakter dieses Gebäudes an einem besonderen Ort gerecht wird".

Auch die Schura wolle sich an den Planungen beteiligen, sagte Yildiz. "Die Schura befindet sich hierfür bereits in politischen Gesprächen, die in der kommenden Zeit intensiviert werden."

Zentralrat der Muslime kämpft für "Blaue Moschee"

Der Zentralrat der Muslime setzt sich nach dem IZH-Verbot für den Erhalt der "Blauen Moschee" ein. "Wir rufen alle Seiten dazu auf, die über 60 Jahre alte Moschee, die weiteren vom Verbot betroffenen Moscheen und die lange Tradition des schiitischen Lebens in Deutschland zu bewahren", hieß es am Donnerstag. Der Zentralrat suche hierzu das Gespräch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) über mögliche Interimslösungen.

Zum Verbot kommentierte der Zentralrat, es gehöre "zur Aufgabe eines demokratischen Staates, sich wehrhaft gegen jede Form des Extremismus zu erweisen." Dem IZH stünden nun alle rechtsstaatlichen Mittel zu Verfügung, um gegen das Verbot vorzugehen. Die Mitgliedschaft des IZH im Zentralrat sei seit Beginn des Verbotsverfahrens im November ausgesetzt, hieß es. Aufgabe des Zentralrats sei nun, "die vorhandene Infrastruktur für tausende schiitische Muslime aufrechtzuerhalten."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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