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Hamburg

Jürgen Schwandt: Trauer um Hamburger Kapitän und Autor


Kantig, knorrig, gegen rechts
Trauer um Hamburger Kapitän Jürgen Schwandt

Von t-online, fbo

Aktualisiert am 10.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Kapitän Jürgen Schwandt als Gast in einer TV-Show (Archivbild): Der Hamburger wurde 88 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Kapitän Jürgen Schwandt als Gast in einer TV-Show (Archivbild): Der Hamburger wurde 88 Jahre alt. (Quelle: IMAGO / Eventpress)

Er wirkte wie ein grummeliger Seebär, hatte das Herz aber am richtigen Fleck. Mit seinen Ansagen gegen rechts wurde Jürgen Schwandt zum Kult-Kapitän. Nun ist er gestorben.

Eine laute Stimme gegen den Rechtsruck in Deutschland ist verstummt. Jürgen Schwandt, Hamburger Kapitän und im hohen Alter als Kolumnist und Internet-Berühmtheit erfolgreich, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. "Unser Freund Jürgen ist in der Nacht nach langer, schwerer Krankheit, die er tapfer ertrug, eingeschlafen", teilte der Ankerherz-Verlag von Stefan Kruecken am Montag auf Facebook mit.

"Wir wussten lange, dass der Tag des Abschieds kommen würde, aber dies mindert heute nicht den Schmerz. Jürgen war ein Kapitän, ein Kompass, ein Leuchtturm. Er war ein Freund. Einer, mit dem man über alles reden konnte. Der zuhörte, ohne sich ein Urteil gebildet zu haben. Er war gütig, hilfsbereit, er war ein Seemann und ein Mensch", so der Verlag zum Abschied von seinem ehemaligen Autor.

Kapitän Jürgen Schwandt: Eine laute Stimme gegen die AfD

Jürgen Schwandt, 1936 geboren, wuchs in Hamburg auf und fuhr schon als Jugendlicher zur See. Mit 30 Jahren wurde er Kapitän. Später wechselte Schwandt ins Bundeszollamt in Hamburg und stieg dort bis zum Leiter des Wasserzolls auf.

In den 2010er-Jahren, als die AfD gerade gegründet worden war und die Pegida-Demonstrationen teils großen Zulauf hatten, startete der Kapitän seine zweite Karriere. Er, im Zweiten Weltkrieg unter dem Hitler-Regime aufgewachsen, wurde laut und stellte sich dem beginnenden Rechtsruck mit klaren, knorrigen Worten entgegen. Er hatte seine eigene Zeitungskolumne, eine Kolumne im NDR, saß in diversen Talkrunden und veröffentlichte Bestseller-Bücher.

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Und er wurde zum Star im Netz: Mehr als 100.000 Menschen folgen ihm noch heute auf Facebook, obwohl er sein politisches Engagement mit Anfang 80 eingestellt hatte. Zu krank fühlte er sich irgendwann dafür. Nur sporadisch meldete sich Kapitän Schwandt noch über seinen Verleger Stefan Kruecken zu Wort. Erst im Januar erlebte Schwandts Biografie "Sturmwarnung" eine neue Auflage, inklusive eines zusätzlichen Abschnitts: "Was ich Euch noch sagen wollte".

Jürgen Schwandt hat wohl schon geahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde, um zu sagen, was es noch zu sagen gab. Das neue Kapitel sollte sein Vermächtnis sein, teilte Ankerherz mit. "Jürgen war stolz darauf, dies noch geschafft zu haben."

Verwendete Quellen
  • facebook.com: Beitrag von Ankerherz vom 9. September 2024
  • Eigene Recherche
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