Polizei warnt vor Selbstjustiz Vergewaltigungsvorwurf: Netz macht Jagd auf Taxifahrer
Ein Taxifahrer wird in den sozialen Medien beschuldigt, ein Mädchen vergewaltigt zu haben. Die Polizei bestätigt einen sexuellen Übergriff, warnt aber vor Aufrufen zur Selbstjustiz.
In den sozialen Medien kursiert derzeit ein Beitrag, in dem nach einem Taxifahrer aus Hamburg gesucht wird. Er soll ein Mädchen vergewaltigt und anschließend in einem Wald ausgesetzt haben.
In dem Beitrag, dessen Urheber unbekannt ist, sind ein Foto und der Vorname des mutmaßlichen Täters abgebildet. Dem Aufruf, den Beitrag zu teilen, sind bisher mehr als 23.000 Menschen nachgekommen.
Sexueller Übergriff auf einem Parkplatz in Elmshorn
Die Polizei bestätigte eine angezeigte Vergewaltigung einer Elmshornerin. Zu dem Übergriff soll es am vergangenen Sonntag gegen 4 Uhr auf einem Parkplatz in der Kurt-Wagner-Straße in Elmshorn gekommen sein.
Ein Tatverdächtiger stehe namentlich fest. Ob es sich bei dem Täter um den Mann auf dem Foto oder einen Taxifahrer aus Hamburg handelt, ist unklar. Das Opfer soll jedoch kein Mädchen, sondern eine erwachsene Frau sein. Weitere Angaben könnten die Beamten zum jetzigen Zeitpunkt zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht machen.
Polizei bittet, den Aufruf nicht weiter zu verbreiten
Die Landespolizei Schleswig-Holstein warnt im Zusammenhang mit dem beschriebenen Fall vor privaten Fahndungsaufrufen. In einer Instagram-Story bitten die Beamten darum, "die Storys, die zum Teil auch Aufrufe zur Selbstjustiz enthalten, nicht weiter zu verbreiten". Öffentlichkeitsfahndungen seien allein Polizei und Staatsanwaltschaft vorbehalten.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Bad Segeberg vom 10.9.2024
- Instagram-Story des Profils @polizei.sh
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